Auf samtenen Pfoten – Plötzlich schlank(er)
Silvy haben wir schon vor mehr als zwei Monaten als kleines Moppelchen kennengelernt und die ganze Zeit über dachten wir, das sei ihrem mindestens zweijährigen Leben als „Katze ohne Wohnsitz“ geschuldet, die sich für den kalten Winter einen dicken Pelz und ein Fettpölsterchen zugelegt hat. Das war wohl aber nicht die ganze Wahrheit…

Gestern ist Klaus und mir unabhängig voneinander, als wir Silvy fasziniert beim Verschlingen einer Dose Fisch zugeschaut haben, aufgefallen, dass sie, im Vergleich zu vorgestern, um die Taille herum merklich schlanker geworden ist. „Oh, oh!“, war mein erster Gedanke, „Liebe Silvy, wir dachten eigentlich, dass du uns nicht auch noch mit einer Schar Kinder beglücken würdest!“


Glücklicherweise war nur wenige Minuten vorher ein Versuch fehlgeschlagen, sie mit der neuen Falle einzufangen – der Haltebügel, der das Aufdrücken der Klappe von innen verhindern soll, war nicht schnell genug in seine Position gerutscht und Silvy konnte sich in letzter Zehntelsekunde wieder befreien. Denn wenn sie wirklich vorgestern Mutter geworden ist, dann dürfen wir sie nicht allzu lange von ihren Kitten trennen, damit die, klein, taub und blind wie sie dann noch wären, nicht erfrieren oder verhungern!
Aber an Einfangen ist jetzt erst einmal wieder ein paar Tage nicht zu denken, denn auch Ronja und Mia haben mitbekommen, wie die Klappe mit lautem Scheppern zugefallen ist, und werden sich vorläufig nicht freiwillig – Leckerlis in der Falle hin oder her – in das grüne Gitterding wagen. Mia dürfen wir ja sowieso, als junge Mutter, ebenfalls nicht einfangen. Bliebe nur Ronja, aber die ist gerade auch sehr vorsichtig.
Also haben wir heute die Falle erst einmal wieder mit nach Hause genommen und Klaus hat den vermaledeiten Bügel so weit durchgebogen, dass beim nächsten Versuch dann endlich alles klappen sollte…