„Schnuffi von innen“

August 5, 2021 Off By BlauerEngel

So hat die Tierärztin heute Nachmittag das Röntgenbild von Schnuffis Becken und Knien genannt. „Glücklicherweise ist nichts zu sehen, weswegen ich Sie direkt mit ihm in die Tierklinik zum Operieren schicken müsste.“

Angefangen hat es am Montag, als Schnuffi sich nach dem Vormittagsschläfchen so richtig recken und strecken wollte. Katerbuckel und der „herabschauende Kater“ waren kein Problem, aber bei der „Kobra“, mit nach hinten überstreckten Beinen, fing Schnuffi laut an zu schreien, zu knurren und zu jaulen und wir haben ihm angesehen, dass etwas mit dem rechten Hinterbein nicht stimmte. Humpelnd und knurrend lief er ein paar Sekunden herum, das rechte Hinterbein schonend, bis der Schmerz anscheinend nachließ und er wieder halbwegs normal gehen und laufen konnte.

Als das Ganze am Dienstag nicht besser wurde, sind wir zur Tierärztin gefahren. „Beim Abtasten spürt man, dass die rechte Hüfte schmerzhaft ist. Es scheint aber nichts gebrochen. Geben Sie ihm einmal am Tag ein Schmerzmittel und behalten Sie ihn drinnen, damit er sich schonen kann. Und wenn es bis Donnerstag oder Freitag nicht besser wird, kommen Sie nochmal vorbei.“ Also haben wir alle Katzenklappen verrammelt und den drei Katzen die ständige Möglichkeit vermasselt, nach ihren persönlichen Wünschen rein und raus zu gehen. Iska und Pablo durften, solange Schnuffi nicht mit raus huschen konnte, per menschlichem Türöffner nach draußen und wieder rein. Aber Schnuffi musste drinnen bleiben.

Donnerstag: Gar nix ist besser geworden, wir machen immer noch die Türsteher und Schnuffi kann sich nach wie vor nicht strecken oder hochspringen, ohne in heftiges Gejaule und Geknurre auszubrechen. Also nochmal bei der Tierärztin anrufen, Schnuffi unter heftigem Widerstand (das geht noch, da muss Kater das Hinterbein nicht strecken) wieder in den Transportkorb verfrachten und nochmal zur Praxis zum Röntgen. Futter hatte Schnuffi, in Klaus‘ weiser Voraussicht, über Nacht nicht bekommen. Nach einer weiteren eingehenden Untersuchung dann, wie befürchtet: „Wegen der Schmerzen werden wir Schnuffi wohl nicht ohne Narkose röntgen können. Außerdem müssten zwei Zähne gezogen werden, die sind stark entzündet und drücken sich schon aus dem Kiefer heraus. Sind Sie einverstanden, wenn ich ihm eine leichte Narkose gebe, ihn röntge und dann die beiden Zähne ziehe?“ Ja, klar, wenn es ihm hilft.

So sieht er also von innen aus, unser weiß-schwarz-gefleckt-gestreifter Kater. Die Knie sind in Ordnung, aber er hat in beiden Hüftgelenken eine Arthrose im Anfangsstadium und ist eventuell draußen beim Springen hängen geblieben oder hat sich verdreht, was jetzt die akuten Schmerzen im rechten Hüftgelenk verursacht. Die beiden Zähne, die gezogen wurden, habe ich nicht fotografiert, das sah wirklich nicht schön aus. Aber es wundert uns jetzt nicht mehr, dass Schnuffi meistens auf der rechten Seite gekaut hat…

Auch die Arthrose kommt nicht von ungefähr. Schnuffi wird in fünf Tagen sieben Jahre alt und ist damit ein „Kater mittleren Alters“, wie es die Tierärztin so schön ausgedrückt hat. Und in dem Alter fangen ja auch bei uns Menschen die Wehwehchen an. Außerdem hat er von je her einen nach hinten abfallenden Rücken, wie er beispielsweise Schäferhunden angezüchtet ist, und ist damit prädestiniert für Hüftgelenksprobleme und Arthrose. Es hätte bloß nicht ganz so früh kommen müssen!

Immerhin meint die Tierärztin, dass er nach zwei Wochen Ruhe und Ausgehverbot (ob wir und er das schaffen?), einem Schmerzmittel und einem Aufbaupräparat für die Gelenke erst mal wieder normal rumlaufen und -springen kann. Also hoffen wir mal das Beste.