Aufforstung

November 26, 2020 Off By BlauerEngel

Einen ganzen Tag haben wir uns Zeit genommen, um den kahl geschorenen unteren Hang vor dem neuen Haus komplett frei zu machen von wilden Himbeeren, wilden Rosen, Hainbuchen, Quecken und was sich da noch so unter dem ganzen Mulch von vielen Jahren versteckt hatte. Wir wollen ja den Sträuchern und Kräutern, die wir in der Baumschule eingekauft hatten, einen möglichst guten und ungestörten Start in ihrer neuen Heimat ermöglichen. Gegen die etablierte Spontanvegetation müssen sie sich noch früh genug durchsetzen.

Es ist zwar nicht direkt zu erkennen, aber zwischen heute Morgen…

… und heute Nachmittag hat sich doch einiges getan. Und damit man überhaupt etwas sieht, sind die neu gepflanzten Felsenbirnen, die Apfelbeere, die Kornelkirsche, der gewöhnliche Schneeball, der Cotoneaster und die beiden Zierquitten mal gelb markiert. Erkennt man zwar trotzdem kaum, aber das hat halt der Herbst so an sich, dass die meisten Laubsträucher die Blätter verlieren.

Weil der Boden im Hang extrem trocken ist – durch die Wacholdersträucher, die dort standen, ist der Regen wohl seit Monaten nicht richtig zur Erde durchgedrungen – mussten wir die Sträucher stark einschlämmen und mit Steinen nach unten absichern. Hoffentlich schaffen sie es, sich dort zu etablieren, damit sie mit ihren Wurzeln die Erde festhalten können und uns der Hang nicht wieder hinter den Gastank rutscht.

Hinter dem hat Klaus vier oder fünf Schubkarren voll Erde, Laub und Ästen hervorgeklaubt, bis man die Füße mal wieder sehen konnte. Dabei sind die dicken Steine der Trockenmauer hinter dem Gastank auch wieder zum Vorschein gekommen. Ein Umstand, den sich der Zaunkönig gleich mal zunutze gemacht und die Höhlen zwischen den Steinen inspiziert hat. Vielleicht passt ihm ja eine für sein nächstes Nest?

Überhaupt haben sich unsere Vögel kaum durch die Arbeiten im Hang stören lassen. Blaumeisen, Kohlmeisen, Weidenmeisen und Kleiber haben zwar ordentlich geschimpft, sich aber trotzdem das Vogelfutter schmecken lassen. Besonders gefreut haben wir uns auch, neben dem Zaunkönig, über einen Baumläufer, der auch nicht so sehr scheu ist, und vier Schwanzmeisen, die seit mehreren Monaten mal wieder da waren.

Auch an der Treppe entlang hat Klaus fleißig Hainbuchen, Seggen, Quecken und anderen unerwünschten Wildwuchs entfernt, damit im nächsten Jahr die Treppe nicht gleich wieder überwuchert wird. Das wäre jetzt ein schöner Platz für die ganzen Blumenzwiebeln, die im Keller noch auf’s Ausziehen warten, aber dafür war es heute dann doch schon zu dunkel und zu aua.

Und während Klaus an der Treppe fleißig war, konnte ich die eben schon erwähnten Zierquitten, Lavendel und Salbei pflanzen.

Und die untersten Steine, zwischen denen sich die Erde so schön gesammelt hat, ist viel zu schade, um sie den wilden Himbeeren und den Quecken zu überlassen. Das sind wunderbar warme Plätzchen für Walderdbeeren!

Die Walderdbeeren säen sich bei uns überall, wo man sie vermuten und auch nicht vermuten würde, selbst aus. Wo auch immer gerade zwei Krümelchen Erde frei sind, siedeln sie sich gleich an.

Deshalb ist es auch überhaupt kein Problem, jede Menge Erdbeerpflänzchen irgendwo weiter oben am Hang auszugraben und mit einer ordentlichen Wassergabe zwischen den Steinen gleich wieder anzusiedeln.

So, damit ist, bis auf die Blumenzwiebeln, der erste Hang schon mal fertig! Der nächste wird, weil dort die Trockenmauer erst noch gebaut werden muss, deutlich mehr Zeit benötigen…