Bisschen zu kurz gekommen
Bei der ganzen Aufregung am Ende der letzten Woche um die erste Fichten-Fällaktion ist die neueste Entwicklung in unserer Küche ein bisschen zu kurz gekommen. Wir haben uns ja einen funkelnagelneuen, großen lindgrünen Kühlschrank geleistet, der rechts vom Spülbecken, sozusagen als Küchenabschluss, steht. Da das genau die Stelle ist, wo vorher die Mauer zwischen Küche und Esszimmer stand – die hat Klaus ja mit Begeisterung und dem Bohrhammer umgelegt – gibt es dort einen nicht ganz kleinen Absatz.
Meine persönliche Problematik mit auf dem Boden stehenden Kühlschränken habe ich ja schon mal ausgiebigst beschrieben, deshalb haben wir uns auch gleich noch einen Mangoholz-Wohnzimmertisch dazu gekauft, auf den der Kühlschrank genau drauf passt. Beide zusammen erreichten dann eine Höhe von knappen zwei Metern. Wenn man sich nun vorstellt, dass der kleine Boden-Absatz etwa einen Zentimeter misst, kam auf diese Höhe schon eine mächtige Schieflage zustande – definitiv mehr Schieflage, als für meine Nerven gut ist und über die Füße des Kühlschranks ausgeglichen werden kann.
Aber wir haben ja absolut fähige Schreiner hier im Ort, das haben sie ja auch schon mehrfach für uns unter Beweis gestellt. Also haben wir Jürgen gefragt, ob man die Beine des Mangoholz-Wohnzimmertischs so absägen könnte, dass eine wasserwaaglich horizontale Fläche zur Platzierung des Kühlschranks entsteht. „Klar, ich schicke den Stefan vorbei, der macht das.“ Donnerstagabend war Stefan da und ich habe ihm erklärt, was ich gerne hätte. Er hat erst mal den Mangoholz-Wohnzimmertisch ganz professionell ausgerichtet, eingemessen, markiert und meinte dann, er sei in einer Stunde wieder da. „Ich hätte da aber noch eine Verwendung für die abgesägten Beine – falls das so geht, wie ich mir das vorstelle.“ Was denn meine Vorstellung wäre? „Kann man jeweils zwei von den abgesägten Beinen an den Schnittstellen zusammenleimen und dann die entstehenden Klötze der Länge nach aneinander leimen? Da würde ich gerne den Fernseher drauf stellen.“ Anscheinend hat er direkt verstanden, was ich gemeint habe, denn er hat genickt und gemeint, das würde dann aber erst für den nächsten Tag fertig. Der Leim müsse ja unter Druck trocknen. „Kein Problem, wir sind ja noch nicht umgezogen…“
Am nächsten Morgen hat er dann beides vorbei gebracht. Das Mangoholz-Höckerchen für den Kühlschrank:
Und das Mangoholz-Podest für den Fernseher:
Perfekt!
Alles hat nun seine richtige Höhe, steht im Lot und kein Mangoholz wurde verschwendet. Und Klaus hat auch schon den Handtuchhalter zwischen Spülbecken und Kühlschrank festgeschraubt.