Dreimal schwitzen
Seit ungefähr fünfzehn Monaten liegen die acht Fichten, die unterhalb des Nutzgartens ein kleines Wäldchen bildeten, in mehr oder weniger handlichen Meterstücken auf unserem Hof. Und bis sie dort aufgesetzt waren, hat Klaus das erste Mal ordentlich geschwitzt.
Das war letztes Jahr im März.
Um dann wenigstens mal einen Teil der acht Bäume irgendwann in unseren Kaminofen zu bekommen, haben Berthold, Klaus und ich heute das zweite Mal so richtig ordentlich geschwitzt! Berthold, unser Ortsvorsteher, hat nämlich einen Bulldog, an dessen Zapfwelle er einen Holzspalter anbauen kann. Und den hat er uns, samt seiner Arbeitskraft, heute dankenswerterweise zur Verfügung gestellt.
Ein echtes Männerspielzeug! Und diese Chance hat Klaus dann auch ordentlich ausgenutzt.
Aber das Spalten an sich hat uns Dreien die Schweißperlen nicht auf die Stirn getrieben. Nee, viel schlimmer ist das Ranschaffen der Stammstücke an den Spalter. Die sind teilweise noch nicht mal angetrocknet und haben dabei einen Durchmesser von bis zu einem halben Meter… Da musste ich dann passen, aber der Abtransport der gespaltenen Meterstücke und das Aufsetzen auf dem Hof hat auch mich mindestens einen Liter Wasser gekostet. Und dann hieß es auch noch: „Sobald wir in der hinteren der beiden Stammstück-Reihen Platz gemacht haben, legen wir da Paletten aus. Dann können wir das gespaltene Holz da aufschichten, da ist es aus dem Weg.“ Na toll, jedes einzelne Spaltteil noch mal in Hand nehmen…
Eigentlich wollten wir das gespaltene Holz ja vor dem Walnussbaum aufsetzen, da hätte es schön in der Sonne gelegen. Aber nachdem wir gemerkt hatten, wie anstrengend alleine schon das Stapeln der gespaltenen Meterstücke ist, wollte Klaus die nicht auch noch den Berg hinauf tragen. Und als wir alle zusammen nach etwa zwei Dritteln der Stammstücke platt waren, waren Klaus und ich schon froh, dass Berthold für andere Arbeiten nach Hause musste. Für das Spalten des Rests ist an irgendeinem Abend immer noch Zeit…
Da standen wir dann, mit einigen Kubikmetern gespaltenem Fichtenholz mitten im Hof. Mir war die Puste schon längst ausgegangen, aber Klaus kann sowas ja nicht liegen lassen. Also hat er alles gespaltene Holz dann alleine auf die Paletten gesetzt…
Und dass wir gut daran getan hatten, uns im letzten Jahr die Fichten von Berthold fällen zu lassen, haben wir zwischendurch auch noch gesehen:
Nicht wenige der Fichtenstämme waren angebohrt und ab und zu schaute uns eine Borkenkäferlarve an. Der Fichtenwald kann wohl nicht klein genug sein, als dass ihn nicht noch eine Borkenkäferin finden würde…
Und wir können dann, wenn alles Holz gespalten und getrocknet ist, beim Scheite schneiden nochmal schwitzen…