Eine neue Generation

Die wächst inzwischen schon wieder in unserem Wildbienenhotel heran, und nicht nur dort. Die Gehörnten Mauerbienen waren in diesem Jahr wieder extrem fleißig und so langsam neigt sich ihr kurzes Leben dem Ende zu. Die Männchen sind schon seit drei bis vier Wochen verschwunden und von den vielen Weibchen, die die Stammstückhöhlen, die wir ihnen gebohrt hatten, schon fast alle zugemauert haben, sind nur noch eine Handvoll unterwegs.

Weil in diesem Jahr die Brutröhren augenscheinlich knapp wurden, hatten wir sogar zwei weitere dicke Baumscheiben mit Bohrungen in unterschiedlichen Durchmessern versehen und neben das Wildbienenhotel gelegt. Die wurden auch gerne angenommen und waren innerhalb weniger Tage komplett belegt.

Aber es ist wirklich erstaunlich, wie wenig wählerisch die Mädels bei der Auswahl ihrer Brutröhren sind. In Niederhöchstadt hatten wir eine, die ihre Eier in ein Bohrloch in der Hauswand gelegt hatte, in dem früher Dübel und Schraube für eine Vergitterung steckten. Und hier haben sie auch schon so manche, uns vielleicht seltsam erscheinende, Stelle gewählt.

Eine ist immer wieder hinter den Holzschindeln des neuen Hauses an der großen Terrasse verschwunden, die geöffnet werden mussten, als wir neue Fenster und Türen bekommen haben. Bei genauerem Hinsehen habe ich dann gemerkt, dass sie in einen hohlen Ziegel verschwunden ist, wo sie anscheinend ihre Brutröhre in der Senkrechten angelegt hat.

Eine Stelle, für die ihre Nachkommen ihr wahrscheinlich nicht dankbar sein werden, weil im Sommer das Haus wärmegedämmt werden soll und der Zugang, respektive Ausgang aus der Brutröhre dann im nächsten Frühling geschlossen sein wird…

Eine andere Mauerbiene hat sich eine ebenso ungünstige Stelle ausgesucht. Sie ist von unten in das Profil der Rollladenschiene hineingeflogen. Darunter wird später, ebenfalls mit der Wärmedämmung, eine Außenfensterbank montiert. Noch ein paar Mauerbienen, die nie die Sonne sehen werden… Aber was können Mauerbienen schon vom Häuserbau wissen?

Wieder eine andere hat sich ein besseres Plätzchen, beziehungsweise gleich mehrere davon gesucht: An jedem Rolladen befinden sich außen zwei oder mehr Stopper, die beim Hochlaufen am Rollladenkasten anschlagen und so verhindern, dass der Rolladen komplett nach innen gezogen wird. Üblicherweise sind diese Stopper hohl und eignen sich anscheinend auch als Mauerbienen-Kinderstube. Immerhin vier der Stopper sind inzwischen zugemauert!

PS: Gerade ist es gerade mächtig dunkel geworden und ein ordentlicher Regenschauer kommt runter. Klaus wird sich freuen, der ist gerade zum Einkaufen gefahren… Wollen wir mal hoffen, dass es nicht der einzige Regenschauer bleibt!!!

Upps, kein Schauer, ein Gewitter…