Kartoffelheubeet – Teil 2

April 25, 2019 Off By BlauerEngel

Meine Güte, war das heute eine Schufterei – um halb vier bin ich zum Mittagessen gekommen, nachdem ich kurz nach sieben Uhr morgens im Garten angefangen hatte. Aber es wird sich hoffentlich im Herbst bei der Kartoffelernte lohnen!

Das war der Stand gestern Abend: Klaus und ich hatten die Begrenzung des Kartoffellaubbeets fertig gestellt und das Laub vom Herbst zu einem großen Teil in die leeren Wasserfässer gefüllt, zwecks besserer Handhabbarkeit.

Vorbereitetes Kartoffellaubbeet im Morgenschatten (da war es noch angenehm, im Garten zu arbeiten…)

In meinem schlauen Permakulturbuch legt die Autorin ihr Kartoffelheubeet mitten auf der Wiese an und dafür die Kartoffeln einfach auf das Gras. Da ich aber doch ein bisschen skeptisch bin, wollte ich die Kartoffeln wenigstens mit einem Zentimeter Erde bedecken, damit sie auf gar keinen Fall Sonnenlicht sehen und grün werden.

Und weil Kartoffeln als Starkzehrer ordentlich Nährstoffe brauchen, habe ich vorher noch Hornspäne und Hornmehl im Beet verteilt.
Und dann kam mir, wie aus dem Nichts, der Gedanke: „In so einem Kartoffellaubbeet fühlen sich bestimmt auch die Wühlmäuse sauwohl…“ Und unter dem ganzen Laub hätten noch nicht mal die Katzen oder Marder eine Chance, die Bister zu finden…

Also, was tun? Wie oben im Foto zu sehen, hat meine Lösung etwas mit dem Zur-Seite-Schippen der Gartenerde zu tun… Genau! Etwa fünf Zentimeter unter der obersten, hier bereits abgetragenen Erdschicht habe ich Hasendraht ausgelegt!

Ganz schön widerspenstig, das blöde Zeug, besonders dann, wenn man alleine damit arbeiten muss. Glücklicherweise hatten wir, als wir den Metallkomposter aufgestellt hatten, genügend einen Meter breiten Hasendraht gekauft… Danke, Schatz!!! 🙂
In einer anderen Ecke des Grundstücks, außerhalb des Nutzgartens, hatte Norbert einen Komposthaufen mit Eichenlaub, Fichten- und Kiefernnadeln aufgesetzt. Das alles verrottet relativ langsam, deshalb liegt es ein wenig abseits, wird aber mit den Jahren zu einer wunderbar humosen Erde, über die sich die Kartoffeln sicher auch freuen werden.
Kompost auf der einen Seite des Beets verteilen, dann die komplette abgetragene Erdschicht auf die andere Seite schippen – heute Abend weiß ich, was ich gearbeitet habe!
Auch auf die zweite Seite kommen zwei Schubkarren voll Eichen-/Fichtenkompost, dann müssen die fünf Zentimeter Gartenerde wieder ordentlich über das ganze Beet verteilt werden. Inzwischen scheint dann auch die Sonne aus dem Süden in den Nutzgarten und ich kann gar nicht so viel ausziehen, wie ich schwitze…
Aber endlich kann ich die Kartoffeln auslegen – spaßeshalber hatte ich mir mal sechs verschiedene Kartoffelsorten bestellt, zum Ausprobieren. Außerdem hatte Norbert noch Saatkartoffeln im Keller stehen, sonst hätte ich meine fünf Reihen nicht voll bekommen! Gute Gartenerde drüber, damit es ihnen dunkel wird.
Und damit alles seine Ordnung hat und ich später noch weiß, welche Sorte nun gut gewachsen ist und welche nicht, habe ich mir an den Brettern die Pflanzabstände markiert und, zumindest von der äußeren Reihe, die Sortenetiketten angenagelt. Alle anderen Reihen habe ich mir natürlich notiert, sonst kann ich später die Rosa Tannenzapfen nicht mehr vom roten Erstling unterscheiden…
Weil der Boden, selbst nachdem den Winter über mit Laub gemulcht war, sehr trocken ist und später durch das Laub auch nur noch bei lang anhaltendem Regen genügend Wasser durchsickert, habe ich auf den knapp acht Quadratmetern 150 Liter Wasser verteilt. Damit sind die Saatkartoffeln richtig schön eingeschlämmt.
Dann „nur“ noch das ganze Laub vom Herbst wieder auf das Kartoffellaubbeet verteilen – fertig! Na ja, eine halbe Wassertonne voll Laub ist übrig geblieben. Die können wir dann, wenn die Kartoffeltriebe hochwachsen, auf eventuelle kahle Bodenstellen verteilen. Die Kartoffeln dürfen ja kein Licht sehen!

Ich bin extrem gespannt, ob und wie das Ganze funktioniert. Ernten soll relativ einfach gehen. Laub entfernen (schon wieder…) und entlag der markierten Reihen oberflächennah die Kartoffeln absammeln!