Klaus‘ geniale Idee

Juni 8, 2019 Off By BlauerEngel

Mähen mit der Sense ist inzwischen zu einer Freizeitbeschäftigung, ich schreibe bewusst nicht „Arbeit“, geworden, die Klaus und mir richtig viel Spaß macht. Natürlich klappt noch nicht alles so, wie es sollte und könnte. Aber Klaus‘ angesenster Finger verheilt ganz gut und die paar Grashalme, die wir mit der Sense nicht erwischen, werden halt später mit dem Spindelmäher eingekürzt…

Inzwischen sind wir sogar so weit, dass wir uns gegenseitig bremsen müssen, damit nicht einer zu viel senst und für den anderen nichts mehr übrig bleibt. Ein Teil der Wiesen soll ja auch stehen bleiben, für Schmetterlinge, Bienen, Hummeln und alle anderen Insekten. Außerdem muss nach zwei bis drei Trocknungstagen das Mähgut ja auch noch vermulchwurstet und strategisch günstig platziert werden!

Aber bei den vielen Quadratmetern, die wir zu sensen haben, war uns auch klar, dass wir zwei bis drei Mal in der Saison unsere Sensenblätter auch dengeln müssen. Wir erinnern uns: Dafür benötigt man einen Dengelbock, einen Schlagdengelapparat mit zwei Schlagdengelhülsen und einen Dengelamboss.

Sabine am Schlagdengelapparat während des Sensenkurses

Nun ist so ein neuer hölzerner Dengelbock mit um die achtzig Euro zwar nicht das Teuerste beim Sensen, aber warum kaufen, wenn man, dem Nachhaltigkeitsgedanken folgend, auch einen selber bauen kann?

Und das war die geniale Idee von Klaus: Aus einem hölzernen Tisch, den Traudl und Norbert viele Jahre auf der überdachten Terrasse als Esstisch benutzt hatten, hat er uns einen doppelten Dengelbock gebaut, angepasst an unsere unterschiedlichen Größen. Damit man nämlich ordentlich mit dem Fäustel auf die Schlagdengelhülsen kloppen kann ( siehe oben), muss die Höhe des Schlagdengelapparates stimmen!

Et voilà:

Klaus‘ Dengelbock: Sabine arbeitet links…

Auf der einen Seite ist die ehemalige Stütze für die Tischplatte original erhalten, auf der anderen Seite, im Foto links, ist die zweite Stütze abgesägt, damit auch ich ordentlich zulangen kann!

In beide Stützen hat Klaus jeweils zwei Löcher gebohrt, eines für den Schlagdengelapparat, das andere für den Dengelamboss. Die werden nacheinander eingesetzt und benutzt, nicht wie hier des Verständnisses halber gezeigt, sonst ist man sich selbst im Weg. Und weil die Stützen geleimt sind und beim Hämmern relativ schnell auseinander springen, hat er im Internet die zweitgrößten Schlauchschellen bestellt, die zu kriegen waren, und hält damit die beiden Stützen zusammen.

Zum Stabilisieren der Gesamtkonstruktion dienen vier flach geschlagene Metallwinkel, die am Querverbinder und den beiden Stützen verschraubt sind. Sitzen müssen wir auch nicht auf einem schnöden Holzbrett, sondern, inklusive Rückenlehne für die Dengelpause zwischendurch, auf einem gepolsterten bequemen Esszimmerstuhl!

… und Klaus arbeitet rechts!

Funktioniert fabelhaft! Ich habe es heute zum ersten Mal mit der Sichel ausprobiert, die wir im Stall gefunden haben. Schlagdengeln und Ambossieren auf genau der richtigen Höhe perfekt möglich!

Vielen Dank, mein Schatz!!! :-*