Literarischer Schluckauf

Februar 18, 2020 Off By BlauerEngel

Schon im letzten Jahr wurde dem Lauterbacher Anzeiger das Budget für’s Korrekturlesen gestrichen. Was das heißt, können sich nicht nur die Blog-lesenden Technischen Redakteurinnen und Redakteure sicher gut vorstellen… Es gibt Tage, da können Klaus und ich wirklich nur noch den Kopf schütteln, wenn sich sogar in die fett gedruckten Überschriften Rechtschreib- oder Grammatikfehler eingeschlichen haben.

Woran aber auch die früher beschäftigten Korrekturleserinnen und -leser nichts hätten ausrichten können, sind die Anzeigentexte im wöchentlichen Flohmarkt. Die werden ja von den Menschen, die dafür bezahlen, dass ihre Anzeige so gedruckt wird, wie sie sie selbst, möglichst in Druckbuchstaben, verfasst haben, in ihren eigenen Worten an den Verlag geschickt.

Da lassen sich so manche Bonmots entdecken…

„Mami, Mami, ich hätte aber lieber einen Goethe in Papageiengröße! Französisch mag ich nicht!“

Für Klaus und mich ist deshalb der Freitag – da erscheint der Flohmarkt im Lauterbacher Anzeiger – sehr oft der Tag des „Literarischen Schluckaufs“ und der unvorhergesehenen Heiterkeitsausbrüche…

Aber auch ernst zu nehmende wissenschaftlich geprägte Artikel rufen schon einmal ein Stirnrunzeln mit nachfolgendem kriminalistischen Rätselraten hervor. Aber meistens lässt sich aus dem Textzusammenhang dann doch erkennen, was die Autorin oder der Autor denn eigentlich gemeint hat.

Wie gut, dass wir im Vogelsberg und nicht in Südhessen wohnen. Hier sind nur Hase und Fuchs unterwegs. Über wandernde Büsche und Bäume würden wir uns doch sehr wundern!

Aber natürlich möchte ich mich auch selbst nicht vom „Literarischen Schluckauf“ ausnehmen. Das Gute ist nur, dass man selbst sein eigenes Gehickse in der Regel beim Lesen nicht erkennt…