Pflanzenkohle und wandelnde Sträucher

April 17, 2019 Off By k84376

Dienstag

Gestern Abend haben wir unsere erste Pflanzenkohle selbst hergestellt:

Zum Anfeuern wird trockenes, dünnes Reisig aufgeschichtet, später werden die Holzscheite immer größer.
Klaus bereitet den Anschluss des Wasserschlauchs vor, mit dem später die Glut von unten her abgelöscht wird.
Die ersten größeren Holzscheite lodern und am Kon-Tiki wird es uns ordentlich warm. Durch die konische Form des inneren Behälters und die fehlenden Lüftungsöffnungen brennt nur die oberste Holzschicht, die Holzscheite auf dem Boden verkohlen unter Sauerstoffabschluss.
Deshalb muss, wenn sich an der Oberfläche der oberen Holzscheite Asche bildet, langsam weiteres Material nachgelegt werden. Dadurch bleibt die Temperatur konstant hoch und unten im Behälter bildet sich die Pflanzenkohle.

Auf dem zum Kon-Tiki gehörenden Grill haben wir dann auch gleich unser wohlverdientes Abendessen gebruzelt:

Der Lohn der Arbeit!
Ist alles Holz verkohlt (eigentlich sollte es keine so deutliche Ascheschicht geben, da müssen wir noch dazulernen) und Gemüse und Fleisch gegrillt, wird die Glut von unten abgelöscht. Am unteren Bildrand sieht man das aufsteigende Wasser.
Aufschwimmende glühende Holzteile werden mit der Gießkanne abgelöscht.

Mittwoch

Heute haben Ursi und ich dann erst mal im zweiten Anzuchtbeet fünf Sorten Kohl und eine Sorte Paprika ausgesät. Danach mussten wir dann unbedingt den ersten Kompost mit unserer Pflanzenkohle von gestern aufsetzen.

Dazu hat Ursi erst mal einen halben Eimer voll Pflanzenkohle durch den Wolf gedreht – eine mühsame Angelegenheit, die eine Art dünnflüssigen Teer hervorgebracht hat.

Unsere Pflanzenkohle-Mahlstation
Links die Pflanzenkohle aus dem Kon-Tiki, unten das fertig gemahlene, teerartige Endprodukt

Den „Teer“ haben wir dann mit trockener alter Tomatenerde, Resten kompostierbarer Einstreu und frischem Kompost gemischt und aufgesetzt. Das war uns aber zu wenig Masse auf dem Komposthaufen, deshalb durfte Ursi dann einen zweiten halben Eimer Pflanzenkohle mit dem Spaten und einem Stein direkt in der Schubkarre zerkleinern – das Ergebnis sieht dann nicht mehr aus wie Teer, sondern eher wie feinkörniger Asphalt. Und wir haben gelernt, dass Pflanzenkohle vor dem Zerkleinern besser getrocknet werden sollte, dann lässt sie sich nämlich besser mit dem Kompost vermischen.

Auch die zweite Mischung aus Pflanzenkohle, trockener alter Tomatenerde, Resten kompostierbarer Einstreu und frischem Kompost ist auf den neuen Komposthaufen gewandert und jetzt heißt es, nach sechs Wochen den Kompost erst einmal umzusetzen. Mal schauen, wie er bis dahin geworden ist.

Als wir damit fertig waren, waren unsere Kräfte aber noch lange nicht erschöpft! Also haben wir noch ein paar Sträucher ausgegraben, die dann fast wie von selbst in der Schubkarre den Hang hinunter gewandert sind…

Danke, liebe Ursi!!! 😀