So ein Mist (1)

März 7, 2021 Off By BlauerEngel

Teil 1: Wer weiß denn sowas?

Mit dem 1. März hat der meteorologische Frühling begonnen und mit ihm ist in diesem Jahr auch die Natur erwacht. Unbeeindruckt von Bodenfrost und wenigen kalten Regenschauern blühen überall weiterhin die Christrosen und Winterlinge, die Schneeglöckchen, Krokusse, Märzbecher und Leberblümchen brechen nach und nach auf, bloß die Zaubernuss ist schon über ihren Blühhöhepunkt hinaus und lässt die ersten gelben Blütensternchen fallen. Auch den ersten, ziemlich frühen und einsamen, Gehörnten Mauerbienenmann habe ich schon zwischen den Winterlingen fliegen sehen.

Zeit, sich intensiv um die Vorbereitung des Gartens auf die kommende Vegetationsperiode zu bemühen!

Über den vergangenen Sommer und Winter war der Inhalt unseres Schlüssellochbeets auf fast die Hälfte seiner ursprünglichen Höhe zusammengesunken. Entweder waren unsere fleißigen Vogelsberger Humuszersetzer ein wenig übereifrig oder das Verdichten des organischen Materials im vor-vergangenen August war nicht ganz erfolgreich. Wie auch immer, statt uns beim diesjährigen Pflanzen, Pflegen und Ernten ständig über die Bretter zu hängen, hatten wir uns entschlossen, die obere Erdschicht abzutragen, noch einmal reichlich Organisches und danach die Erde wieder einzufüllen.

Und auch das Kartoffellaubbeet aus dem letzten Jahr braucht eine ordentliche Dunggabe. Denn, entgegen der Regel, gleiche Pflanzenfamilien nicht zwei Jahre hintereinander auf dem gleichen Beet zu kultivieren, haben wir uns entschlossen, ausnahmsweise in diesem Jahr dort noch einmal die Kartoffeln anzubauen.

Mit Klaus‘ Entdeckung von ettlichen Kubikmetern Heu auf dem Stallboden, den vielen gehäckselten Ästen und Zweigen aus dem Garten und dank der Pferde einer meiner Frauenkreis-Mitvorstandsfrauen steht auch ausreichend „frisches“ Material zur Verfügung. Aber vor dem Einfüllen steht erst einmal das Aus- und Abräumen! Denn die Schicht organischen Materials soll unter die oberste Erdschicht gebracht werden.

Zusätzlich zu der dünnen Schicht Erde, die im Kartoffellaubbeet über dem Anti-Wühlmaus-Hasendraht liegt, hatten wir hier auch noch die Winter-Laubabdeckung zu entfernen. Das ging noch relativ schnell, weil die Laubschicht nicht besonders dick und oben rüber schon abgetrocknet war.
Weitaus mühevoller war es, die feuchte und damit recht schwere Erde vorsichtig vom Hasendraht abzukratzen und auf die bereitgelegte Plane zu schippen. Denn da der Hasendraht nur einen Meter breit ist, liegt er in der Mitte zweischichtig übereinander und es ist eine wahre Geduldsprobe Erde wegzuschippen ohne sich gleich im (teilweise hochgebogenen) Draht zu verheddern. Diesem Problem sind wir für das nächste Mal hoffentlich aus dem Weg gegangen, indem wir nach dem Begradigen des Unterbodens und dem Zurücklegen des Hasendrahts mit jeder Menge Heringe die Drahtschichten langfristig nach unten gedrückt haben. Denn egal, was im nächsten Jahr hier wächst, es soll nicht Opfer der Nagerzähne werden.
Wir haben die Schubkarren voll wunderbar schwarzer, humoser Erde nicht gezählt, die wir aus dem Schlüssellochbeet geschippt haben. Aber alleine der Anblick des Haufens fruchtbaren Bodens war die Mühe schon wert. Und damit uns über Nacht nicht zufällig der Waschbär alles wieder auseinander zieht, hatten wir den Haufen schön grabesicher gemacht.
Und nun kommen wir zur Wer-weiß-denn-sowas-Frage:

Wer verdichtet die Schichten organischen Materials im Schlüssellochbeet am besten?

a) Eine Maus mit Elefantenfüßen
b) Jemand mit Schuhgröße 39 und 90 Kilo Gewicht
c) Jemand mit Schuhgröße 43 und 80 Kilo Gewicht

Die Antwort gibt es im nächsten Blog-Beitrag!