Ungeliebte Aufgabe
Im Kruschelzimmer, oben in der alten Mühle, steht und liegt alles herum, was wir in den letzten zwei Jahren nicht gebraucht haben – alte Matratzen und Sprungrahmen, Bettvorleger, Gardinen, Elektrogeräte, Katzenkörbchen und jede Menge nummerierter Umzugskartons.
Von den Umzugskartons ist vermutlich kein einziger mehr so richtig voll, weil wir immer mal wieder was gebraucht, in den Kisten gesucht und herausgenommen haben. Und damit die Liste mit den Kartoninhalten, die Klaus vor eineinhalb Jahren in mühseliger Kleinarbeit erstellt hat, immer noch stimmt, wurde dann der Umzugskarton wieder zugemacht und ordentlich an seinen alten Platz zurückgestellt.
Dass das nicht ewig so weitergehen kann, ist uns klar. Spätestens wenn wir mit der Sanierung der alten Mühle anfangen, muss alles mal gesichtet, durchsortiert, wieder benutzt, entsorgt oder im neuen Haus auf den Speicher gebracht werden. Aber so weit ist es ja weder heute noch morgen schon…
Aber eine Sache liegt mir schon länger auf dem Herzen: mein schönes Botanica-Geschirr von V&B. Mit dem Sammeln hatte ich schon als Jugendliche angefangen, sozusagen als „Aussteuer“, auch wenn das heute nicht mehr so Mode ist. Aber das Geschirr war teuer und so hatte die Verwandtschaft immer etwas, was sie zum Geburtstag oder zu Weihnachten schenken konnte. Ja, auch damals schon bereitete die Frage „Was schenken wir bloß?“ jedes Jahr neue Pein!
So haben sich über Jahrzehnte Unmengen an Geschirr angesammelt, das zwar einige Male mit mir umgezogen ist, aber so gut wie nie benutzt wurde. Und auch hier habe ich immer noch das Gefühl, dass es mir weiterhin zu schade wäre, es auf den Tisch zu bringen. Also habe ich nun endgültig beschlossen, es zu verkaufen. Einen Interessenten habe ich, also muss ich mir noch nicht einmal die Mühe machen, alles zu fotografieren und auf irgendeiner Plattform zu verkaufen. Ich muss es nur aus all den Umzugskartons zusammensuchen. Eine gute Aufgabe für kalte und nasse Wintertage…
Und weil ich auch gleich mit dem Sortieren anfangen wollte, mussten erst einmal Umzugskartons für wiederverwendbares Verpackungsmaterial, Papierreste, Flohmarktartikel und Tüten für Müll und den gelben Sack bereitgestellt werden.
Was man dann alles findet, einfach unglaublich! Trotz ständigen Staunens habe ich es aber immerhin geschafft, vier Umzugskartons leer zu machen, die Flohmarktkiste, die Verpackungskisten und die Tüten halb zu füllen und trotzdem noch drei halbe Wäschekörbe voll Material im neuen Haus zu verräumen.
Und es ist sogar schon eine Botanica-Servierplatte aufgetaucht!
Mal schauen, vielleicht mache ich ja morgen schon weiter…