Wetterstation „Schlagmühle“
Schon seit Jahren und vermehrt in den letzten Wochen sind sie in aller Munde: die erneuerbaren Energien. Wir sind da keine Ausnahme, beschäftigen uns aber schon seit Jahren mit diesem Thema. Unser Häuschen in Niederhöchstadt hatten wir schon mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet, Heizwärme und Warmwasser wurden mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe erzeugt. Und bei der Sanierung unseres jetzigen Domizils durfte eine Photovoltaikanlage natürlich auch nicht fehlen.
Aber wir denken ja auch schon weiter, an die Sanierung des alten Mühlengebäudes, in das wir irgendwann einmal wieder einziehen möchten. Für zwei Häuser wird die aktuelle Photovoltaikanlage nicht ausreichen und auf das teilweise noch mit Biberschwänzen eingedeckte Dach der Mühle kann keine zweite Photovoltaikanlage drauf. Trotzdem wollen wir unseren Strombedarf so weit es geht selbst decken. Und auch die Beheizung soll später möglichst CO2-neutral erfolgen, auch da wäre eine Nutzung von Strom oder die Installation einer Wärmepumpe (die ebenfalls Strom benötigt) denkbar.
Also, woher soll dann der Strom dafür kommen? Die Nutzung der Wasserkraft aus dem Mühlbach fällt aus, dafür haben wir die Nutzungsrechte nicht. Was bleibt? Klar, Windenergie! Der Vogelsberg ist sowieso die Region in Hessen, in der mit die meisten Windräder stehen, warum also nicht eine Kleinwindkraftanlage aufstellen? In der US-amerikanischen Prärie hat doch auch jede/r so ein kleines Windrad neben dem Farmgebäude stehen…
Rein rechtlich ist es kein Problem, in Hessen außerhalb von reinen Wohngebieten ein Windkraftrad mit nicht mehr als 10 Metern Höhe zu errichten. Sie zählen zu den baugenehmigungsfreien Energieerzeugungsanlagen nach § 63 der Hessischen Bauordnung (HBO). Aber natürlich muss sich so ein Vorhaben auch finanziell tragen, denn umsonst gibt es die Stromerzeuger auch nicht. Deshalb haben wir ein wenig Recherchearbeit geleistet und herausgefunden, dass sich ein eigenes kleines Windrad nur dort lohnt, wo der Wind mit um die 5 m/s pfeift, und das möglichst oft. Und wie kriegt man das raus? Mit einer Funkwetterstation, die über einen Windmesser (Anemometer) verfügt. Glücklicherweise gibt es so etwas im Internet zu kaufen (wir haben es natürlich auch über den Kleinanzeigenmarkt versucht, aber das Modell, das uns am vielversprechendsten erschien, war leider nicht im Angebot).
Und seit dem 6. März ist unsere Wetterstation online!
Klaus ist bei solchen Arbeiten immer sehr fix. Er hat eine Latte an ein Brett geschraubt, oben an die Latte ein weiteres kleines Brett geschraubt, an dem die Wetterstation befestigt ist, und das Ganze an einen der Pfähle unserer Benjeshecke an der östlichen Grundstücksgrenze geschraubt. Dort wippt die Wetterstation seitdem mit jedem Windstoß fröhlich vor sich hin und sendet unermüdlich Daten ins Internet und an unser Ablesegerät.
Und wer möchte, kann sich jetzt fast minutengenau über das Wetter an der Schlagmühle informieren. Einfach auf „Schlagmühle“ klicken oder tippen, im neuen Fenster oben rechts „Aktuell“ wählen und Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck, Taupunkt, Wind-Chill-Temperatur, Regenmenge, Regenrate, Solarstrahlung, UV-Index, Sonnenauf- und -untergang sowie die Mondphase werden angezeigt. Alles Mögliche zum Wind zeigt oben rechts „Wind“ und alle Trends sind bei „Entwicklung“ hinterlegt.
Und wenn wir uns das so anschauen, dann muss der Wind über der Benjeshecke noch ein bisschen zulegen, damit sich eine Kleinwindkraftanlage auf 7 Metern Höhe dort lohnt…