Ziemlich erschreckt

Dezember 10, 2019 Off By BlauerEngel

… hat mich heute Iska, unser halb blindes Katzenmädchen. Klaus und ich hatten den neuen grünen Kühlschrank mit der Sackkarre über die schrecklich rutschige, weil nasse Holztreppe zum neuen Haus hochbugsiert und es dank einer genialen Idee von Klaus geschafft, ihn auf sein Tischchen zu hieven. Das Tischchen war mein spezieller Wunsch für die Aufstellung des Kühlschranks, damit ich mich zum Erreichen der untersten Etage nicht immer auf den Boden legen muss. Als wir das gute Stück dann aus der letzten Folie geschält hatten und die Tür endlich aufging, war da, unter anderem, so ein total unnötiges Drahtteil drin, auf das man vier Flaschen legen kann. Mal abgesehen davon, dass der Seegang im neuen Haus nicht so hoch ist, dass Flaschen im Kühlschrank herumrollen würden, stehen die bei uns eh meistens in der Tür. Also, wohin mit dem Teil?

„Im Keller steht der zusätzliche Kühlschrank von Traudl, da können wir das Ding reinpacken. Dann ist es erst mal aus dem Weg.“ Gesagt, getan – mit dem Drahtteil in der Hand machte ich also die Kellertüre auf und wollte das Licht einschalten… da schauen mich die blauen Augen von Iska an, die auf dem Mauervorsprung neben der Türe sitzt! Ich hatte überhaupt nicht damit gerechnet, dass auf der Katzenautobahn schon was los ist. Bisher war das Interesse am Durchkommen durch die Katzenklappen trotz mehrerer Lock- und Gewöhnungsversuche noch nicht sehr groß…

„Meine Güte, Mausi, wie lange bist du denn schon im Keller eingesperrt?“ Kein Gedanke daran, dass es ja unter anderem Sinn der Katzenautobahn ist, dass die Katzen ohne unser Zutun durch den Keller ins Haus können… Aber die Antwort ließ nicht lange auf sich warten, denn ein lautes Miauen von draußen machte mir klar, dass unsere kleine Maus mitnichten schon eine halbe Ewigkeit auf ihre Rettung aus dem Keller wartete, sondern noch jemandem mitgebracht hatte, der noch draußen saß. Iska ist zwar die kleinste unserer drei Katzen, aber definitiv die mutigste und neugierigste. Also hatte sie sich den Trick, dass man durch die Katzenklappe von draußen in den Keller rein kommt, gemerkt und war wohl, Pablo dicht auf den Fersen, mal schnell in den Keller gehüpft.

Der arme alte Kater saß nun draußen und traute der ganzen Sache nicht so recht – wo kleine Katzenmädchen reinpassen, muss ja nicht unbedingt ein großer dicker Kater reingehen! Also war dann vehementes Locken und Loben angesagt, bis auch der Dicke verstanden hatte, dass man da ohne Gefahr durchsteigen kann. Naja, ein bisschen mehr Probleme hat er ja, mit seiner Figur und den alten Gelenken. Aber er hat es geschafft, einmal rein und etwas später auch wieder raus zu steigen. Und mit ein bisschen Üben und einer neuen Auf- und Abstiegsgelegenheit im Keller hat er das bestimmt bald drauf.

Fehlt nur noch Schnuffi, denn dass Iska diese neue Gelegenheit, wann immer es ihr beliebt, ins neue Haus zu kommen, weidlich ausnutzen wird, ist absolut klar. Und Pablo orientiert sich in den letzten Monaten auch immer mehr an Iska und wird sich das schnell abschauen. Aber unser weißer Angsthase wird wohl noch etwas länger brauchen. Vielleicht hilft es ihm, wenn er Pablo ein paar Mal zugeschaut hat.

Dann dürfen wir uns demnächst, wenn wir unsere Katzen rufen, nicht wundern, wenn sie uns eine lange Nase machen und schnell mal im neuen Haus verschwinden…