Aufräumen für’s große Säen
Vor das Säen hat Demeter, Ceres, Mokosch, oder wie auch immer man die Erdgöttin nennen will, erst einmal das Aufräumen in den Frühbeeten und auch im sonstigen Nutzgarten gestellt. Über Winter waren zwar die abgeernteten Beete dick mit Laub und Flächenkompost abgedeckt, was auch noch ein paar Tage lang so bleiben wird, aber die beiden Frühbeete und auch das Schlüsselloch-Hochbeet lagen offen, und die nicht verbrauchsfähigen Erntereste rotteten so vor sich hin, wenn sie nicht gerade, wie die Reste vom Rosenkohl, gerade wieder im Austreiben begriffen waren. Aber dem habe ich heute dann doch mal ein Ende gesetzt und alle drei Beete von jeglichem Grün befreit.
Dabei sind doch tatsächlich noch ein paar nette Funde aufgetaucht! Im kleinen Frühbeet hatten sich unter den etwas matschigen Blättern des letzten Mangold noch zwei Sellerieknollen versteckt. Eine ziemliche Überraschung, nachdem die Sellerieernte im letzten Herbst wegen zu tiefen Pflanzens ausgefallen war! Und den selbst ausgesäten Sellerie im Frühbeet hatte ich abgeschrieben, weil unter den daneben wachsenden Riesenblättern des Mangolds eigentlich kein Überleben möglich zu sein schien. Aber diese beiden haben es geschafft und werden demnächst als Selleriesalat oder in der Suppe enden…
Natürlich ist es auch nicht zu vermeiden, dass bei allen Gartenarbeiten immer mindestens eine Katze dabei ist, die das ganze überwacht. Heute war es Schnuffi, weshalb ich auch schnellstens eine junge Blindschleiche, gerade mal zehn Zentimeter lang, einsammeln und unter einer alten Zinkwanne verstecken musste. Denn Schnuffi findet alles, was sich am Boden schlängelt, extrem interessant, seien es nun Schlingnattern, Regenwürmer oder eben Blindschleichen in allen Größen. Alles schleppt er an und spielt es halb tot, weswegen die schnelle Rettungsaktion unbedingt nötig war. Die kleine Schleiche hatte sich die Ritze zwischen Gehwegplatte und Randplatte des Frühbeets als Versteck ausgesucht, dummerweise gerade neben dem Büschel Gras, das im Zuge der Aufräumaktion dran glauben musste. Ist ja aber alles gut gegangen!
Gleich vor den beiden Frühbeeten ist der Rhabarber in den letzten vier Tagen schon ordentlich gewachsen. Und auch die Pfefferminze beginnt schon auszutreiben.
Beim Jäten in dieser Ecke habe ich dann auch gleich noch einen wunderbar glänzenden Fallkäfer aufgeschreckt, der gar nicht schnell genug wieder unter dem Mulch verschwinden konnte. Aber ich habe ihn trotzdem noch mit der Handykamera erwischt. Genauso wie den Siebenpunkt-Marienkäfer, der gerade in den Wohlriechenden Veilchen herumkletterte und über den ich mich besonders gefreut habe, auch wenn ich nur seinen Hintern vor die Linse bekommen habe. Das war nämlich der erste in diesem Jahr!
Und weil es danach noch nicht so recht spät war, habe ich unsere Wasserfässer alle wieder „richtig herum“ gedreht. Die hatten wir für den Winter auf den Kopf gestellt, damit kein Wasser reinlaufen und gefrieren kann. Dabei habe ich auch gleich alle Podeste, auf denen die Wasserfässer die letzten Jahre gestanden haben, entfernt. Wir haben nämlich im letzten Sommer gemerkt, dass die Wasserentnahme über die Hähne uns zu lange dauert. Wir haben immer die Deckel abgehoben und uns beim Wasserschöpfen mit den Gießkannen so richtig schön nass gemacht! Geht viel schneller… 🙂
Dabei habe ich dann auch ganze Herden von „Erdschweinen“, so haben wir früher immer die Kellerasseln genannt, unter einem Wasserfass entdeckt. Keine Ahnung, warum die so hießen, aber die hatten da natürlich beste Bedingungen und müssen sich halt jetzt einen neuen Platz suchen. Und solange sie mir nicht Löcher in die Kartoffeln fressen, dürfen sie auch gerne im Nutzgarten bleiben.
Aber auch unter den Podesten war in den letzten Jahren ordentlich was los! Unter einem habe ich ein verlassenes Mäusenest gefunden, und unter allen waren wohl die Wühlmäuse über Jahre aktiv und haben reichlich lockere Erde hinterlassen.
Die Podeste werden natürlich nicht weggeworfen. Umgedreht ergeben sie, wenn man in die dann unten liegende Stellfläche ein paar Löcher zum Wasserablaufen bohrt, super Pflanzkübel, zum Beispiel für Kartoffeln oder für Edamame, die sonst die Wühlmäuse fressen würden – so wie im letzten Jahr…
Und auch Klaus ist heute mit dem Power-Schippen fertig geworden!
Alle Erde ordentlich gesiebt, von Wurzeln und Steinen befreit und als Gewächshausfüllung verteilt. Jetzt kann das Gewächshaus aufgebaut werden!
Ihr Lieben,
danke für diesen Blog. Danke für die Normalität in diesem Feuerwerk des Wahnsinns!
Ich freue mich immer, euren Alltag zu lesen, weicht er doch oft von meiner Arbeitsrealität ein wenig ab.
Wir können die Folgen der Corona-Krise schon spüren, auch wenn sie mich persönlich nicht betrifft …
Bleibt gesund
Herzliche Grüße
Andrea
Wir können uns Andrea nur anschließen und freuen uns jedesmal, wenn wir so Eure Aktivitäten ein bischen miterleben
dürfen. Danke!