Ein gemütlicher Abend vor dem Fernseher
Ein gemütlicher Fernsehabend mit Klaus in der Mühle sieht in etwa so aus:
- 17:45 Uhr: Einer von uns beiden bereitet zwei Teller mit geschmierten Broten vor und kocht Tee.
- 18:00 Uhr: Pünktlich für „Wer weiß denn so was?“ hat Klaus es sich mit Tasse, Teller und Wolldecke im Schaukelstuhl gemütlich gemacht. Ich habe meinen Platz, ebenfalls mit Tasse, Teller und Wolldecke, im Fernsehsessel eingenommen.
- 18:02 Uhr: Pablo hat es sich, nachdem er zuerst ganz kurz bei mir vorbei geschaut hat, auf Klaus Schoß gemütlich gemacht.
- 18:03 Uhr: Iska hat, nach drei Runden Im-Kreis-Drehen, eine passende Position auf meinem Schoß gefunden.
- 18:04 Uhr: Schnuffi sitz vor uns beiden und schaut irritiert, weil kein Schoß-Platz mehr frei ist.
- 18:05 Uhr: Schnuffi lässt sich nicht davon beirren, dass kein Platz mehr für ihn frei ist, und ist auf Klaus Schoß gesprungen. Damit hat er Pablo so sehr erschreckt, dass der gleich auf den Boden gehüpft ist.
- 18:07 Uhr: Pablo ist immer noch leicht desorientiert, hat sich aber auf die Fensterbank neben dem Schaukelstuhl gesetzt und schaut nach draußen.
- 18:08 Uhr: Pablo wird unruhig, springt auf den Boden und maunzt. Sabine setzt Iska vorsichtig auf den Boden, schiebt die Wolldecke weg und geht mit Pablo zur Haustür. Pablo geht nach draußen.
- 18:09 Uhr: Iska ist leicht verschnupft, weil sie auf den Boden gesetzt wurde und verzieht sich in die Hängematte hinter dem Fernseher. Klaus hat seine Brote gegessen, Sabine fängt gerade erst damit an, nachdem sie die Wolldecke wieder arrangiert hat.
- 18:12 Uhr: Pablo schaut von draußen durch’s Fenster neben dem Schaukelstuhl. Schnuffi hat ihn bemerkt und sitzt jetzt auf der Fensterbank.
- 18:14 Uhr: Sabine hat ihre Brote jetzt auch gegessen, schiebt die Wolldecke weg und steht auf, um Pablo durch’s Fenster rein und Schnuffi raus zu lassen.
- 18:19 Uhr: Sabine hat die Wolldecke wieder arrangiert. Pablo liegt auf Sabines Schoß und ist fast eingeschlafen, als Schnuffi von draußen durch’s Fenster neben dem Schaukelstuhl rein schaut. Durch unwirsches Gemurmel tun Klaus und Sabine kund, dass sie nicht gewillt sind, aufzustehen.
- 18:20 Uhr: Klaus hält dem Druck durch Schnuffis Starren und Sabines Grummeln nicht mehr stand, schiebt die Wolldecke weg, steht auf und lässt Schnuffi durch’s Fenster rein.
- 18:26 Uhr: Klaus hat die Wolldecke wieder arrangiert. Schnuffi hat sich sattgefressen und sitzt vor Schaukelstuhl und Fernsehsessel, mit halb geschlossenen Augen, bewegungslos wie eine Statue und reagiert nicht auf Fragen wie: „Willst du schon wieder raus?“ oder „Was ist denn los?“ Pablo ist auch aufgestanden und hat die Futterreste vertilgt.
- 18:27 Uhr: Schnuffi sitzt immer noch reglos mit halb geschlossenen Augen vor Schaukelstuhl und Fernsehsessel. Klaus tut so, als wäre er eingeschlafen.
- 18:28 Uhr: Sabine gibt entnervt auf, schiebt die Wolldecke weg, steht auf und geht mit Pablo und Schnuffi zur Haustür. Pablo geht raus, Schnuffi auch, macht aber auf dem Absatz kehrt als er merkt, dass es inzwischen ein halbes Grad kühler ist als vor einer Viertelstunde. Als Sabine die Haustüre gerade zugemacht hat, taucht Iska auf. Sabine macht die Haustüre nochmal auf und Iska geht raus. Schnuffi hat es sich inzwischen auch überlegt und hüpft schnell noch hinterher.
- 18:35 Uhr: Schnuffi schaut von draußen durch’s Fenster neben dem Schaukelstuhl. Klaus und Sabine sind standhaft und versuchen, den Kater zu ignorieren. Schnuffi trollt sich.
- 18:37 Uhr: Schnuffi schaut wieder von draußen durch’s Fenster neben dem Schaukelstuhl. Klaus und Sabine sind standhaft. Schnuffi trollt sich.
- 18:38 Uhr: Schnuffi schaut noch einmal von draußen durch’s Fenster neben dem Schaukelstuhl. Klaus erbarmt sich, schiebt die Wolldecke weg und lässt Schnuffi durch’s Fenster rein.
- 18:47 Uhr: „Wer weiß denn so was?“ ist aus und wir haben nur die Hälfte der Fragen und Antworten mitbekommen.
Das ganze wiederholt sich in beliebiger Reihenfolge so oft am Abend, jeden Abend, dass wir jetzt Gegenmaßnahmen ergriffen haben:
Alle Katzen müssen noch ein bisschen üben, aber jede hat die Katzenklappe schon mindestens einmal mit mehr oder weniger Hilfe benutzt. Wir sind zuversichtlich, dass wir uns ab nächster Woche zumindest die Gänge zur Haustüre sparen können. Ich bin mir nicht sicher, ob wir den Dreien die Abkürzung durch’s Fenster wieder abgewöhnen können…
Ein HOCH dem Erfinder der Katzenklappe!