Frischbörner Neubürger
Seit dem vergangenen Samstag hat die Schlagmühle, und damit natürlich Frischborn, zwei neue Einwohner. Die Beiden kamen über eine gute Freundin zu uns, weil sie selbst schon „überbelegt“ ist. Und weil wir so einen großen Garten mit Benjeshecken, Totholz- und Komposthaufen, wilden Ecken und ohne Chemie haben, meinte sie, das wäre doch ein wunderbarer Platz, um zwei Igelchen auszuwildern, die den Winter in menschlicher Obhut verbracht haben und auf der Suche nach einem neuen Zuhause sind. Da haben wir natürlich gleich „Ja“ gesagt!
Ein Igelhotel hatten wir als allererste Baumaßnahme bereits im Dezember 2018 aufgestellt. Allerdings hatten wir bislang weder etwas gesehen noch gehört von den dämmerungsaktiven Stachlern. Und jetzt ist es endlich so weit, dass gleich zwei von ihnen hier einziehen.
Natürlich waren sie noch sehr schüchtern, als sie in ihrem Karton zuerst einmal in die Werkstatt eingezogen sind. Denn es hatte gerade am Samstag, als sie bei uns ankamen, ordentlich geregnet und wir waren uns alle einig, dass wir den Regen abwarten würden, bevor sie nach draußen kämen. Immerhin hatten sie den Winter und das schlechte Wetter warm eingemummelt in Stroh und immer unter Dach verbracht. Da sollten sie bei uns nicht gleich eine Erkältung bekommen.
Deshalb hat Klaus auch einen Teil des Auswilderungsgeheges, das er extra für die beiden Igel gebaut hat, mit einer Plane abgedeckt. Das schützt zum einen vor Regen und zum anderen vor zu viel Sonne. Als Schlafstätten für tagsüber haben wir zwei Igelhäuschen und zwei aufgeschnittene Tontöpfe bekommen, die dick mit Heu und Stroh gefüllt unter der Plane stehen, zusammen mit weiterem Stroh als Wühl- und Baumaterial. Eine Schüssel mit Wasser steht bereit und zwei Näpfe für’s Futter, Kitten-Trockenfutter in dem einen und Katzen-Nassfutter in dem anderen, natürlich mit Hühnchen, denn die beiden sind wahre Feinschmecker und fressen bei weitem nicht alles.
Bevor sie dann am Montag endlich ins Freie durften, haben wir die Igel noch zur Kontrolle gewogen, damit wir einen Anhaltspunkt haben, ob sie denn tatsächlich beide fressen, bevor sich das Gehege dann endgültig für sie öffnet.
Jetzt heißt’s aber erst einmal abwarten, bis wir in etwa zwei Wochen eine kleine Tür im Zaun öffnen, durch die unsere Igel raus und rein können, aber alle anderen Tiere draußen gehalten werden. Denn in den ersten Wochen, in denen sie unseren Garten als neuen Lebensraum kennenlernen, bleiben die Schlafhäuschen noch stehen und auch Wasser und Futter können sie im Auswilderungsgehege immer noch finden, bis sie sich selbst mit Insekten und Regenwürmern versorgen können.
Wir drücken die Daumen, dass die „Adoption“ gelingt.