Gerade (zu) viel zu tun

Oktober 2, 2020 Off By BlauerEngel

Der Herbst ist da und die Ernte ist in vollem Gange. Zwar sieht es in den Gemüsebeeten schon recht leer aus, aber man sollte nicht unterschätzen, wie viel Arbeit die letzten Zucchini, die Paprika (noch nicht die letzten), die Tomaten (noch lange nicht die letzten), das Basilikum (noch lange nicht das letzte), die Zwiebeln (hängen jetzt im Keller), die Kartoffeln (auch noch lange nicht die letzten), die Äpfel (siehe vorne) und demnächst auch noch die Quitten (jaja) machen…

Glücklicherweise ist Klaus inzwischen so fit, dass er beim Schälen, Schnippeln und Spülen helfen kann. So haben wir es auf zehn Gläser süß-sauren Zucchini-Salat mit Tomaten,…

Das ist schon die zweite Portion süß-sauren Zucchini-Salats, die erste ist sechs Wochen alt, damit schon genussreif und schmeckt hervorragend!

… vier Gläser Zitronenbasilikumpesto – kann ich jedem nur empfehlen, Zitronenbasilikum, schmeckt etwas kräftiger als das „normale“ Basilikum, blüht wie ein Weltmeister, was die Bienen und Hummeln freut, und hat eine deutliche Zitronennote, die man auch im Pesto noch schmeckt – vier Gläser stückige Tomaten, ein Glas getrocknete Tomaten,…

Die Tomatenschwemme nimmt kein Ende – im Gewächshaus hängt schon wieder alles voller reifer Tomaten…

… und „ich-hab-sie-nicht-gezählt“ Gläser Hagebuttenmus gebracht.

Und auch die Leiter zum Traubenpflücken kann Klaus festhalten, sonst wäre das mit dem Traubenernten eine Nullnummer geworden – ich bin doch nicht wirklich leiterfest…

Aber auch das haben wir gestern geschafft:

Keinerlei Waschbär-Schäden in diesem Jahr – wir wissen jetzt, wie man einen Elektrozaun ordentlich aufstellt!
Wo die Wiese gelb geworden ist, lagen Biberschwänze unter dem Elektrozaun, da kann das Gras den Strom nicht so schnell ableiten und es bitzelt noch ordentlich, wenn man an den Draht fasst!
Traubenlese von links oben bis nach rechts unten…
Voilà: Die Eimer sind voll…
… und der Weinstock ist leer.
Unsere kleine Obstpresse: Besser, als barfuß in die Bütte zu steigen!
Das gibt noch zwei, drei Stunden was zu tun!

Gut zwölf Liter Traubensaft haben wir gepresst und davon jetzt einiges eingefroren in Flaschen neben dem Waschbären liegen, ein anderer Teil geht so langsam in die Gärung und wird (hoffentlich) ein ordentlicher Federweißer, oder besser: Federrosé, und der trübe Rest reift zum besten Weinessig, den man sich vorstellen kann! Traubenmarmelade gibt’s in diesem Jahr keine, die kleinen Gläser sind erst mal alle und wir haben auch noch was über vom letzten Jahr…

Heute waren dann, kurzentschlossen, denn eigentlich müsste ich ja auch noch Geld verdienen, der erste, der dritte und der vierte Apfelbaum dran. Morgen soll es doch regnen und danach erst mal nächtekalt werden. Aber erfreulicherweise musste ich da nicht auf die Leiter – der Apfelpflücker mit dem langen Bohnenstangenstiel hat bis in die erste Apfelbaumspitze gereicht. Am dritten Apfelbaum haben wir sage und schreibe neun Äpfel geerntet, zum aus-der-Hand-Essen. Der ist aber auch so eine Art Sorgenkind, im Wachstum deutlich hinter den anderen zurück, dafür mit zwei Haupttrieben, die sich gegenseitig Konkurrenz machen. Aber die Äpfel schmecken lecker! Und am Wuchs arbeiten wir noch.

Der vierte Apfelbaum, ein Boskop, hat tatsächlich mehr Äpfel getragen als im letzten Jahr, nämlich sechs. Letztes Jahr haben wir davon nicht einen einzigen Apfel geerntet. Leider waren vier Äpfel faulig-braun oder von den Wespen bereits zu neun Zehnteln verspeist. Von den verbliebenen beiden ist einer im Mühlbach gelandet. Der andere hat auch schon Bissspuren und verfeinert jetzt das Apfelmus. Auf die Äpfel des zweiten Baums müssen wir noch warten, die lassen sich noch nicht richtig lösen.

Aber immerhin haben wir einige Äpfel einlagern können und im Einkochapparat kühlen gerade fünf Liter Apfelmus ab!

Ach ja, und schlauer geworden sind wir heute auch noch: Nachdem die Kartoffelernte aus den Kartoffeltürmen nicht sooo berauschend war, haben wir heute das nach unten nicht gegen Wühlmäuse geschützte Kartoffelstrohbeet vor dem Nutzgarten geleert. Als wir fertig waren, meinte Klaus: „Wir werden von den Wühlmäusen sicher zu den beliebtesten Mühlenbesitzern ever gewählt!“ Aber für vier Mal Mittagessen für uns reicht es bestimmt…

Also: Zum einen scheint Stroh für ein Kartoffelbeet nicht so gut geeignet zu sein wie Laub. Zum anderen sollte man sein Kartoffelbeet im Wühlmausrevier immer nach unten mit Draht sichern. Unsere Hoffnungen ruhen jetzt noch auf den umgedrehten Wasserfass-Podesten und dem Kartoffellaubbbeet neben dem Stall, sonst müssen wir eine Menge Kartoffeln zukaufen.