Happy Birthday, Saarland!

Januar 10, 2020 Off By BlauerEngel

Wer mich kennt, der weiß, dass ich Saarländerin bin – und zwar noch bevor ich Deutsche bin. Aber das geht den meisten Saarländerinnen und Saarländern so – die Verbundenheit zum kleinsten Flächenbundesland der Bundesrepublik Deutschland ist im ehemaligen „Saargebiet“ (so wird es von vielen deutschen Nicht-Saarländern, manchmal auch ein bisschen abschätzig, bis heute genannt) enorm groß. Das mag daran liegen, dass das Saarland immer mal wieder deutsch, dann wieder französisch, oder auch mal weder noch und das einzig Beständige für seine Bewohnerinnen und Bewohner der Wechsel war. Das lernen die kleinen Saarländerinnen und Saarländer schon in der Grundschule, genauso wie, dass man darauf durchaus stolz sein kann!

Und heute wird das Saarland, nicht als solches, aber als ehemaliges „Saargebiet“, 100 Jahre alt. Am 10. Januar 1920 wurde das „Saargebiet“ außerhalb des Deutschen Reichs gegründet. Es folgten diverse Abstimmungen und das bereits oben erwähnte Hin-und-Her zwischen Frankreich, Deutschland und einer gewissen Eigenständigkeit, was den Saarländern und Saarländerinnen den Namen „Rucksack-Franzosen“ eingebracht hat. Letztendlich siegte dann aber doch die Sehnsucht nach der Wiedervereinigung und 1957 wurde das Saarland bundesdeutsch.

So klein das Saarland ist, so groß wird dieser Geburtstag aber in den Medien gefeiert. Und im Saarland selbst feiert man nicht nur einen Tag lang – das würde dem Lebensgefühl der Saarländer doch sehr widersprechen – sondern gleich das ganze Jahr durch das „Saarhundert“ mit vielen Veranstaltungen und einer Wanderausstellung.

Und Saarländerinnen und Saarländer auf der ganzen Welt und im Vogelsberg feiern sich selbst und ihre Heimat gleich mit!

Und wer sich einmal wundert, wie gut sich Saarländer untereinander verstehen, für den sei hier ein typisch saarländischer Dialog einmal übersetzt:

„Unn?“ „Joh.“

Heißt frei übersetzt: „Mensch, ich hab‘ dich ja schon lange nicht mehr gesehen. Wie geht’s dir denn so? Ist alles gut bei dir daheim? Wie geht’s der Frau und den Kindern? Alle gesund? Ist die Schwiegermutter wieder aus dem Krankenhaus daheim? Was macht die Arbeit?“ „Vielen Dank der Nachfrage. Ja, bei uns daheim ist alles gut. Die Kleine hat zwar noch ein bisschen Husten, aber der Schwiegermutter geht’s besser und wir müssen nur noch einmal die Woche für sie mit einkaufen. Auf der Arbeit ist’s halt wie immer, was willst du machen.“