„Heidi und der Ziegenpeter“ oder „Oweh, die Geiß ist ausgebüchst“
Also, eigentlich heißt Heidi im Vogelsberg Sabine und der Ziegenpeter heißt mit richtigem Namen Klaus. Und Klaus ist richtig gut im Ziegen-wieder-einfangen!
Heute Mittag wollte ich gerade anfangen mit dem Kochen, da rief Klaus aus dem neuen Haus an: „Am Springbrunnen steht eine Ziege und grast. Was machen wir jetzt?“ „Na, am besten einfangen…“ Also sind wir mit einem Strick los, um die Geiß wieder einzufangen und zu ihren Freundinnen zu bringen. Die standen schon alle zusammen am Zaun, verwundert ob der Tatsache, dass eine der ihren auf der anderen Seite rumschlenderte.
Mit Schlendern war es aber vorbei, als Heidi und Peter mit dem Strick auf sie zu kamen. Ist ein Zaun dazwischen, kann man ja ruhig mal neugierig sein, ab und zu haben die da draußen ja auch was Leckeres zum Fressen dabei. Aber so ganz ohne Zaun, das war ihr überhaupt nicht geheuer. Aber Klaus ist es mit viel Geduld und gutem Zureden dann gelungen, ihr an einer Stelle den Strick um zu legen, wo sie gerade mal nicht weiter konnte. Glücklicherweise war es eine von denen, die ein Halsband tragen, so konnte Klaus den Strick vom Hals an das Halsband verlagern.
„Und wohin jetzt?“ „Wir gehen mal mit ihr dahin, wo der Anhänger steht. Da muss ein Eingang sein.“ Gesagt, nicht so ganz leicht getan, denn Ziegen haben ihren eigenen Kopf! An Halsband und Horn ist es uns aber gelungen, ein Stück weiter den Weg lang dann den eigentlichen Eingang zu finden, immer gefolgt von der ganzen Herde, die ihre Artgenossin auf gar keinen Fall alleine in unseren Händen lassen wollte.
„Ähm, wenn wir jetzt den Zaun aufmachen, sind alle Ziegen weg…“ Mist! Keine Ahnung, wie man zwölf Ziegen im Zaum halten soll, die einen nicht kennen. „Okay, ich rufe Norbert an, der soll dem Besitzer Bescheid geben. So lange binden wir sie hier an den Zaunpfahl.“ Und weil auf dem Feldweg, auf dem die Ziege stand, immer wieder Leute mit ihren, teils auch großen, nicht angeleinten, Hunden spazieren gehen, dachten wir, es sei sicherer, erst einmal bei der Ziege zu bleiben. Bis dann der Hunger kam, immerhin wollte ich ja vor einer halben Stunde schon Essen kochen…
Aber Klaus, ganz souverän, kriegt bestimmt jeden Hund auch alleine in den Griff! Also ging ich erst mal Essen machen. Und eine halbe Stunde später, wir waren dann gerade am Essen, keine Hunde in Sicht, kam dann die Besitzerin. „Danke für’s Einfangen. Sie war schon wieder drin, ist wohl über den Zaun gesprungen.“ Ah jaaa, aber erst, als wir nicht mehr dabei waren! „Aber bitte zukünftig die Ziegen nicht anbinden, wenn wieder eine ausbüchst. Die können sich selbst erdrosseln, wenn sie in Panik geraten.“ Oh, das wussten wir nicht. „Ich lasse mal einen Eimer Kraftfutter da. Beim nächsten Mal einfach den Zaun aufmachen. Die laufen dann zwar alle raus, aber mit dem Eimer klappern und ‚Zick, Zick, Zick‘ rufen, dann kommen die alle wieder rein.“ Mal schauen…
2 Comments
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Ich glaube über Langeweile braucht ihr beiden euch nicht zu beschweren.Ich hatte es daheim nicht mit einerZiege sondern mit einer Kuh zu tun die ich immer einfangen durfte.Ich kann heute noch darüber lachen
Schöner und identischer kann es auf keiner Alm sein.
Liebe Grüße aus Losheim