Jede Menge Kopfarbeit
Das vergangene Wochenende habe ich mir komplett mit dem Hirnen über eine geeignete Pflanzstrategie für den Nutzgarten um die Ohren geschlagen. Ökologisch soll der Garten bebaut werden. Nachhaltig natürlich auch. Nicht zu vergessen, insektenfreundlich. Und auch möglichst abwechslungsreich, wir wollen ja nicht nur Zucchini essen. Und wenn es geht, sollte von April bis November immer frischer Salat oder frisches Gemüse auf dem Teller landen, also gibt es auch Vor- und Nachkulturen! Ach ja, und das mit der Permakultur darf nicht vergessen werden, wir wollen ja möglichst auf den Eintrag von Fremd-Material in den Garten verzichten. Dabei ist dann auch noch darauf zu achten, dass nicht jede Pflanze mit jeder anderen „kann“.
Wie bei Mensch und Tier vertragen sich bestimmte Pflanzen mit bestimmten anderen besonders gut, sie fördern sich gegenseitig sogar noch in Wachstum und Gesundheit. Andere wiederum sind sich gegenseitig ziemlich egal. Aber es gibt auch Kombinationen, die man vermeiden sollte, weil gegenseitige Hemmung in Wachstum und Gesundheit sonst die Folge wäre. Eine besonders gute Kombination kennen vermutlich die meisten: Bohnenkraut hält durch seinen Geruch schwarze Bohnenblattläuse von Busch- und Stangenbohnen fern. Aber wer weiß denn schon, dass Bohnen durch ihre Wurzelausscheidungen sogar ein Jahr, nachdem sie auf einem Platz gewachsen sind, Zwiebeln auf dem gleichen Platz im Wachstum hemmen können? Oder dass Kopfsalat schneller schießt, wenn Petersilie und Kresse gleich nebenan wachsen?
Es ist also sehr viel zu beachten bei der Aufstellung des Pflanzplans für einen nachhaltig und gesund bewirtschafteten Nutzgarten. Und das gilt natürlich nicht nur für die Freibeete, sondern auch für Gewächshaus, Früh- und Hochbeet! Da kommt man an einem Wochenende schon ganz schön ins Schwitzen! Glücklicherweise gibt es sowohl auf Papier als auch im Internet viele nützliche Tipps und Hilfen. Wobei man sich auch da leicht verzetteln kann… Ich bin mit drei Büchern und zwei Webseiten schon fast an den Rand der mentalen Selbstzerstörung gekommen…
Aber: Ich habe es bis gestern Abend um kurz vor den „Heute“-Nachrichten geschafft! Die Pläne für Freibeete, Gewächshaus, Schlüssellochbeet und alle weiteren Pflanzplätze sind aufgestellt, und – was ebenfalls eine absolute geistige Herausforderung war – ich muss in den nächsten Jahren nicht jedes Mal wieder zwei Tage mit Büchern, Internet, Millimeterpapier, Bleistift und Radiergummi verbringen, bis ich völlig verzweifelt bin!
Die aufgestellten Pläne können in den Folgejahren wiederverwendet werden, wenn eine Rotation der angebauten Pflanzen nach einem festgelegten System erfolgt. Das heißt im Klartext, dass ich jetzt schon weiß, welches Gemüse 2035 auf der linken Seite des Schlüssellochbeets angebaut werden wird! Kein Stress mehr Anfang Januar! Und natürlich habe ich auch noch so viel Freiheit, dass ich bestimmte Gemüse innerhalb ihrer Pflanzenfamilie austauschen kann, beispielsweise Rosenkohl gegen Grünkohl oder Puffbohnen gegen Buschbohnen.
Das System für die Freibeete habe ich aus dem Buch „Meine Mischkulturenpraxis“ von Margarete Langerhorst entwickelt. Schlüssellochbeet und Gewächshaus werden nach den Tipps von Schwester Christa Weinrich, Abtei Fulda, aus ihren Büchern „Schwester Christas Mischkultur“ und „Mischkultur im Hobbygarten“ bepflanzt. Besonders geholfen hat wieder Norberts alte „Mischkultur-Scheibe“ aus dem Kösel-Verlag, die in dieser Form wohl leider nicht mehr aufgelegt wird.
Diese Mischkulturscheibe finde ich ja sehr interressant. Die muß ich mir bei meinem nächsten Besuch mal genauer anschauen (kopieren?)!
Liebe Grüße
Gerne! Das Doofe ist aber, dass die Scheibe aus drei Teilen besteht und gedreht werden kann. Einfach kopieren ist deshalb nicht so einfach…
Liebe Grüße von der Mühle!
Durch das Thema wühle ich mich auch grade, zum Glück nur mit dem kleinen Garten. Am Nachtisch liegen die Bücher über permakultur, mischkultur und das gewächshaus ist bestellt. Und die Scheibe lässt sich doch bestimmt auseinander nehmen , farbcopieren und wieder zusammen bauenwürde nähmlich auch interessieren.
Da hast du natürlich absolut Recht. Auf dickes Papier kopiert und ausgeschnitten müsste das machbar sein, wenn man entsprechende Niete zum Wieder-Zusammenbauen hat. Ich werde mal Klaus drauf ansetzen… 🙂
Liebe Grüße nach Kronberg!