Little Lusen

Mai 10, 2020 Off By BlauerEngel

Für alle, die noch nie im Bayerischen Wald waren: Der Lusen ist der sechsthöchste Berg im Bayerischen Wald / Böhmerwald. Er liegt im Nationalpark Bayerischer Wald dicht an der Grenze zu Tschechien. Bekannt geworden ist der Lusen vor allem durch seine „Entwaldung“ in der Mitte der 1990er Jahre, als der Fichtenwald auf seinem Gipfel komplett dem Borkenkäfer zum Opfer fiel. Und weil im Nationalpark keine Insektizide eingesetzt werden sollten, ließ man dort der Natur ihren Lauf, was zu diesem Bild führte:

Der Aufstieg zum Lusen, 2013 [1]

Seit gestern haben wir unseren „Kleinen Lusen“ direkt vor der Haustür:

Angefangen hat alles damit, dass ich die Wiese vor der alten Mühle, auf der unser großes Vogel-und-Waschbär-Futterhaus steht, endlich mal wieder zum Hang hin abstechen wollte – irgendwie konnte man nicht mehr unterscheiden, wo die Wiese aufhörte und das Hangbeet anfing. Aber da stand die Eibe, die mächtig in die Aronie hineinwuchs, oder umgekehrt. Also musste ich mich zwecks besseren Wachstums entscheiden – Eibe oder Aronie. Da die Eibe zwar einheimisch, aber nicht zum Verzehr geeignet ist, die Aronienbeeren dagegen schon, fiel die Entscheidung relativ leicht, und Klaus hat Licht geschaffen im Hang. Und weil er gerade so schön dabei war, und ich im Winter sowieso schon angefangen hatte, die zwanzig Quadratmeter Wacholder vor dem neuen Haus abzusägen, hat er dort gleich weitergemacht.

Sägen,…
… zerren,…
… kurz verschnaufen,…
… hacken, schon war der „Kleine Lusen“ fertig! Hat gerade mal eine gute Stunde gedauert.

Da werden ganz neue Sichtachsen frei…

Und weil Klaus, während ich Mittagessen gekocht habe, immer noch nicht genug hatte, hat er auch gleich noch den Essigbaum abgesägt – brav mit der Bügelsäge, nicht mit der Motorsäge, so wie er es versprochen hatte!

Allerdings werden uns die Wurzelausläufer des Essigbaums sicher noch jahrelang verfolgen. So wie die Wurzelausläufer diverser Wildrosen und Wildkirschen, die ich zusammen mit Brennnessel, Giersch, Quecke und Co. während Klaus‘ Aufräumarbeiten aus dem – nun ordentlich zur Wiese abgegrenzten – Hang ausgebuddelt habe.

Da sollen demnächst noch einjährige heimische Blumen gesät werden. Mal sehen, wie lange wir daran Spaß haben werden. Immerhin haben die Tulpen nun wieder Platz zum Gelbwerden…

[1] Quelle: Von High Contrast – Selbst fotografiert, CC BY 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=30112037, abgerufen am 10.05.2020