Mundraub
Vor dem Eingang zum neuen Haus steht eine Süßkirsche. Sie ist ein wenig höher als das Haus selbst, dementsprechend schon etwas älter, aber geerntet wurden von ihr bisher nur relativ wenige Kirschen – wir wissen jetzt auch, warum.
Noch sind ja die Kirschen nicht wirklich reif. Ihre Farbe bewegt sich zwischen sattgelb und rötlich angehaucht. Außerdem sind es auch nicht besonders viele dieses Jahr, der späte Frost im April und Mai hat wohl einiges an Früchten gekostet.
Es werden aber auch jeden Tag weniger Früchte. Woran das liegt? Ja, das bekommt man mit, wenn man mal eine ganze Zeit lang oben auf der Ostterrasse sitzt, da hat man nämlich einen besonders guten Blick in die Kirschbaum-Krone hinein. Meistens fängt es damit an, dass man einen amselgroßen Schatten auf einem Ast herumhüpfen sieht.
Oft passiert es dann, dass ein zweiter, ebenfalls amselgroßer Schatten dazukommt. Dann gibt es mächtig Gezetere und Geschimpfe, bis einer der Schatten aufgibt und wegfliegt. Dann kann man sehen, wie der übrig gebliebene Schatten sich entweder nach oben, unten oder zur Seite streckt, denn da hängt dann garantiert eine von den unreifen Kirschen. Und da die Früchte in diesem Jahr auch nicht besonders groß sind, schafft es die Amsel dann auch, mit einem Happs die Kirsche ab zu reißen und zu schlucken. Nur manchmal sieht man sie dann mit einer etwas größeren davon fliegen.
Na ja, es sei ihnen in diesem Jahr noch gegönnt, denn spätestens im Winter werden wir die Krone zugunsten der Photovoltaikanlage einkürzen…
Wir haben schon 3 grosse Eimer geerntet, ganz schön kalt bei euch auf dem Land
Mir wäre es ja egal, wann wir ernten, wenn wir überhaupt ernten könnten…
Genießt die Kirschen! 🙂