Nicht schön, aber selten

April 4, 2020 Off By BlauerEngel

Um nicht zu sagen, einmalig: Unser diesjähriges Kartoffellaubbeet! Gebaut nur aus Materialien, die ich im und um den Stall herum gefunden habe. Aber schön der Reihe nach…

Unser „Grabstein“ hat seinen Platz neben dem Stall ja inzwischen mit Klaus‘ Hilfe geräumt und dabei ein tiefes Loch hinterlassen, für das sich naturgemäß auch unsere Katzen, besonders Iska, interessieren…

Die oberflächlich liegenden Ziegelstücke waren schnell nach der Katze aus dem Loch entfernt, tiefer habe ich auch nicht gegraben, sonst wäre ich immer noch nicht fertig für heute. Und auch der letzte knappe Meter Vegetation in der oberen Bodenschicht bis zur unteren Ecke des Stalls hatte bis zum Mittagessen das Feld geräumt.

Also, was hatte ich dann am frühen Nachmittag? Ein tiefes Loch, einen hohen Erdhügel und ein ausgefranstes, aufgegrabenes Stück Boden – die perfekten Bedingungen für ein Kartofellaubbeet!

Da müssen dann aber erst mal gerade Kanten abgesteckt werden.

Ein Stück Schnur und fünf Bambusstäbe später war ich dann sehr erstaunt, wie gut mein Augenmaß ist: Fast rechteckig! Genau so, dass mit alten Bohnenstangen, abgebrochenen Zaunpfählen, einem Rest Moniereisen und einer durchgesägten schmalen Latte zusammen mit den Nut- und Federbrettern, mit denen ich schon im letzten Jahr mein Kartoffellaubbeet gebaut hatte, das diesjährige aufgebaut werden konnte.

Ist nicht gerade eine Schönheit, erfüllt aber seinen Zweck und hat nichts gekostet. Alles Material habe ich mir im Umkreis von fünfzig Metern zusammengesucht. Das nenn‘ ich Upcycling! Sogar ein paar von den ausgegrabenen Ziegelstücken dienen jetzt als Versteifung für die Beetumrandung.

Natürlich können auch Loch und Hügel so nicht bleiben, aber dafür gibt es ja Schaufel und Rechen…

Jetzt wäre das Kartoffellaubbeet eigentlich fertig gewesen, wenn dann nicht Klaus gekommen wäre und gefragt hätte: „Willst du dieses Jahr keinen Hasendraht unten reinlegen? Wegen der Wühlmäuse?“ Und da waren sie wieder, meine Zweifel, und alle Experimentierfreude bezüglich der hungrigen Nager wieder über Bord geworfen. „Okay, wir haben ja noch genügend Draht vom letzten Jahr.“

Wir waren fast fertig mit dem Auslegen des Hasendrahts, als die nächste Portion Unsicherheit sich zu Wort meldete: „Ich fürchte, wenn wir den Draht nur so oben drauf legen, haben die Kartoffeln vielleicht keinen Bodenschluss und vertrocknen. Letztes Jahr habe ich den Draht ein Stückchen eingegraben.“ „Ja, dann lass uns das doch dieses Jahr auch so machen!“ „Um Himmels Willen, weißt du, wie viel Arbeit das wieder ist?“

Also Draht wieder raus, die rechten zwei Drittel des Beets etwa fünf Zentimeter tief ausgegraben und die Erde an den linken Rand des Beets geschaufelt, Draht wieder rein, die Erde vom linken Rand vorsichtig, um den Draht nicht mit wegzuschippen, nach rechts an die Stallwand geschippt, die zweite Bahn Draht ausgelegt, die Erde von der Stallwand gaaaanz vorsichtig wieder über die gesamt Fläche geschippt und dann noch viiiiieeeeeel vorsichtiger mit dem Rechenrücken glatt gezogen, damit der Draht auch schön flach liegen bleibt.

Geschafft! Das Kartoffellaubbeet ist bereit zum Setzen der Kartoffeln. Die sind bestellt und werden voraussichtlich nächste Woche geliefert.

Natürlich hat Klaus heute Morgen auch nicht nur rum gestanden und darauf gewartet, mir mit dem Hasendraht zu helfen. Fünf Fichtenstämme liegen ja noch unterhalb des Gewächshause und warteten darauf, entastet, in Neunzig-Zentimeter-Stücke gesägt und im Hof gestapelt zu werden.

Endlich mal wieder Zeit für Klaus, die Motorsäge in die Hand zu nehmen! Er ist zwar nicht ganz fertig geworden heute, aber es ist schon alles entastet und einen Großteil der Stämme hat er schon in handlichen Stücken wie schon einmal beschrieben zu dem Haufen im Hof gestapelt.

Blick aus meinem Büro in den Hof