Valentins-Spaziergang

Gestern war Valentinstag und das erste Mal, dass weder Klaus noch ich einen Strauß Blumen besorgt hatten. Natürlich hatten wir uns vorher abgesprochen und waren uns einig, dass bei Eis und Schnee niemand raus müsste, um kälteempfindliche Rosen zu besorgen. Dafür haben wir am Nachmittag einen schönen Foto-Spaziergang gemacht – davon haben wir noch jahrelang was.

Und es war in mehrfacher Hinsicht ein ganz erstaunlicher Spaziergang! Nicht nur, dass wir jetzt wissen, dass ab und an mal ein Reh bei uns vor der Haustüre steht.

Wir sind uns auch bewusst geworden, dass wir vielleicht für sehr lange Zeit, vielleicht für immer, den Mühlbach nicht mehr mit so viel Eis sehen werden.

Und das, obwohl es gestern schon lange nicht mehr so kalt war wie in der vergangenen Woche. Da hat morgens beim Vogelfutter-Rausbringen schon mal das Atmen geschmerzt vor lauter Kälte. Gestern ist uns das Lächeln nur noch halb eingefroren.

Und auch die früh blühenden Zaubernussblüten scheinen das Eis und den Schnee ganz gut überstanden zu haben.

Unglaublicherweise haben die Holundersträucher schon damit begonnen, die ersten Blätter auszutreiben. Jetzt muss es wohl wirklich bald Frühling werden!

Vom letzten Herbst übrig geblieben und immer noch frisch sind die Hagebutten. Die werden bestimmt den Amseln noch schmecken, sobald sie wieder aufgetaut sind – die Hagebutten natürlich… und auch die Amseln…

Aber bis Eis und Schnee geschmolzen sind, erfreuen wir uns noch am Spiel der Sonne auf und hinter den glitzernden Flächen…

… und sind wem auch immer dafür dankbar, dass er oder sie auf der Wiese unterhalb unserer Mühle einen so tollen, vergänglichen Liebesbeweis hinterlassen hat!