Viren-Panik
Es ist schon seltsam, welche Blüten die Viren-Panik gerade in Deutschlands Arztpraxen treibt – oder auch nicht. Am Montag stand ich in der Schlange vor der Patienten-Anmeldung in der Großpraxis, in der meine Diabetologin praktiziert. Auf dem Informationsbildschirm lief eine Präsentation mit etwa folgendem Inhalt: „Haben Sie Husten, Fieber oder Halsschmerzen?“ Nächste Folie: „Waren Sie in der letzten Zeit in einem Corona-Risikogebiet unterwegs?“ Nächste Folie: „Hatten Sie Kontakt zu jemandem, der in letzter Zeit in einem Corona-Risikogebiet unterwegs war?“ Nächste Folie: „Sagen Sie uns direkt Bescheid, damit wir Ihnen einen Mundschutz aushändigen können! Gehen Sie auf keinen Fall direkt in eines der Wartezimmer! Warten Sie, bis Sie von uns in einen separaten Raum gebracht werden!“
Also, man kommt sich schon ziemlich blöd vor mit so einem Mundschutz, wenn alle anderen Patienten einen so anstarren… Und der Fragenkatalog, den ich beantworten musste, nachdem man mir die Virenfalle ausgehändigt hatte, hätte der CIA zur Ehre gereicht! Glücklicherweise kenne ich in Fulda, da befindet sich die Praxis, niemanden – erkannt hätte mich vermutlich eh keiner… Aber ins Wartezimmer durfte ich, wie angekündigt, sowieso nicht, sondern wurde in einen Ultraschall-Untersuchungsraum gebeten – mein Privat-Wartezimmer sozusagen…
Heute Morgen waren dann Husten und Halsschmerzen bei Klaus und mir so schlimm, dass wir zu unserem Hausarzt nach Lauterbach gefahren sind – natürlich nicht, ohne vorher anzurufen und mit zwei Mundschutzen anzurücken. Unser Hausarzt hat uns erst einmal angeschaut, als kämen wir vom Mond, als wir uns, vermummt natürlich, auf die Warteliste schreiben ließen. Immerhin durften wir auch hier in einem kleinen, privaten Behandlungszimmer Platz nehmen, um unnötige Ansteckungsrisiken, womit auch immer, für uns und alle anderen Patienten zu vermeiden.
Als Brillenträgerin mit Mundschutz in einem Buch zu lesen – mit Wartezeit war ja zu rechnen – ist nicht so ganz einfach. Dauernd beschlägt beim Ausatmen die Brille und Luft anhalten ist auch nur eine temporäre Notlösung. Deshalb haben wir, nachdem wir draußen den Arzt einem anderen Patienten erklären hörten, wie wenig ein Atemschutz gegen eine Virusinfektion hilft, erleichtert die Vermummung wieder abgenommen. Und auch die Begrüßung durch den Arzt, mit Handschlag, wie immer, war doch sehr unterschiedlich zu der höflichen Distanz, mit der mir am Montag begegnet wurde.
Nach der Untersuchung erklärte unser Hausarzt dann, dass er von der Panikmache in einigen Medien wegen des neuen Virus nichts halten würde. „Mit dem Virus müssen wir leben lernen, wie mit all den anderen auch. Das wird nicht irgendwann auf Nimmerwiedersehen wieder verschwinden. Und genauso, wie gründliches Händewaschen gegen die jährliche Influenza hilft, hilft es auch gegen das neue Virus.“
Jetzt sind wir zwar beide krankgeschrieben – nicht wegen Corona, dazu fehlt uns das Fieber, aber wegen einer bakteriellen Infektion, die sich zu einer viralen Winter- oder besser Frühjahrs-Infektion dazugesellt hat – aber den Mundschutz brauchen wir nur noch für doofe Fotos, siehe oben… 😉
Liebe Sabine und lieber Klaus. Ich wünsche Euch beiden gute Besserung. Liebe Grüße ausKronbeg
Danke, liebe Irmgard! Wir nehmen gerade so viele Tabletten, dass es einfach besser werden muss…
Liebe Grüße von der Mühle
Hallo Ihr zwei Kranken,
m
Mich hat es auch erwischt. Aber da ich auch Fieber habe, nehme ich keine Tabletten, sondern mein bewährtes,
selbstangesetztes Echinacea. Hilft oder hilft nicht. Ist aber auch ohne Nebenwirkungen.
Und Ihr wisst ja: Grippaler Infekt kommt 3 Tage, bleibt 3 Tage, geht 3 Tage, und 6 davon habe ich schon hinter mir.
Ich hoffe, bei Euch ist es nichts Schlimmeres!
Liebe Grüße aus Losheim
Natürlich soll es heissen: Da ich K E I N Fieber habe, sorry.