Winter-Chic

November 15, 2020 Off By BlauerEngel

Die letzten Tage und das schöne Wetter haben Klaus und ich genutzt, um den Nutzgarten winterschön und -fest zu machen. Klaus hat alle Wasserfässer leer gemacht und die Schläuche im Stall verstaut, bis zum nächsten Einsatz. Und das ehemalige Kartoffelstrohbeet hat er bis zum „Platzen“ mit zusammengerechtem Laub gefüllt.

Danach hatte er dann Zeit, mit mir die Gartenbeete in den Winterschlaf zu versetzen, was in diesem Jahr etwas mehr Zeit gebraucht hat.

Auf der rechten Seite des Nutzgartens, direkt hinter dem Gartentor, lagen bisher eineinhalb Beete, in denen in den letzten beiden Jahren diverse Gemüsesorten gewachsen sind oder von den Wühlmäusen gefressen wurden. Die zweite Hälfte des halben Beets haben sich eine Hainbuche, mehrere Pfingstrosen und verschiedene andere Stauden geteilt. Dahinter lag das Kräuterbeet, hinter dem die eigentlichen Gemüse- und Salatbeete angefangen haben. Das hat mir nicht so ganz gepasst, denn die Hainbuche hat außer Schatten zwischen dem Gemüse nichts gebracht, sondern nur wertvolles Wasser und Dünger „verbraucht“. Und die Blumen und Stauden haben beim Bewirtschaften der anderen Hälfte des Beets immer nur die Arbeit unterbrochen, weil sie genau in der Mitte gewachsen sind. Zeit, die Beetaufteilung zu optimieren…

Da im Sinne der Permakultur meine Salat- und Gemüsereihen in jedem Jahr ein Stück weiter durch die Beete wandern, macht es in jedem Fall Sinn, alles, was einen festen Platz im Garten braucht, am Rand desselben zu platzieren. Also sind die Kräuter vom Kräuterbeet und noch einige mehr aus anderen Bereichen des Gartens komplett nach vorne gewandert und belegen nun dort zwei schmalere Beete. Die Pfingstrosen sind vom Zentrum des zweiten Beetes nach hinten an den Zaun umgezogen. Die Hainbuche hat leider im Garten keinen neuen Platz gefunden und schmückt nun einen der Totholzhaufen als Insektenwohnmöglichkeit.

Aber natürlich kann für den Winter der Boden nicht so „nackig“ bleiben. So hat Klaus einen guten Teil des Herbstlaubs hier verteilt. Und damit uns der Wind keinen Strich durch die Rechnung macht und wir dem Laub nochmal hinterherrechen müssen, ist alles mit Netzen gesichert und gut verpackt.

Vor dem Umpflanzen der Kräuter musste ich erst noch recht kräftig mit der Schere an die Pflanzen ran, damit durch die Verdunstung über die Blätter selbige im Winter nicht verdursten. Richtig anwurzeln können sie ja erst im Frühling. Aber verschwendet wird hier nichts! Von den beiden Lavendelstöcken und den Johanniskrautpflanzen kann man auch jetzt noch Blätter und Früchte für einen leckeren Tee ernten.

Im hinteren Teil des Nutzgartens stehen noch Herbst- und Wintergemüse. Feldsalat, Asiasalat, Endivien und Knollensellerie wachsen bei den aktuell warmen Temperaturen immer noch. Aber gegen die teilweise frostigen Nächte haben sie Folientunnel bekommen. Und das Beet dazwischen ist jetzt ebenfalls dick in Herbstlaub eingepackt. Zwischendurch schauen aus dem Laub immer noch blühende Ringelblumen raus. Die dürfen stehen bleiben und ordentlich aussamen.

Im allerletzten Beet vor den Himbeeren standen bis vor drei Tagen noch Kohlrabi, die als Salat noch supergut geschmeckt haben. Die letzten Kohlweißlingsraupen, die sich an ihren Blättern gütlich getan hatten, konnten wir einfach nicht für die Vögel auf den Weg legen. Deshalb sitzen sie jetzt auf einer der drei Kohlraben, die in den Sonnenfallen nicht mehr dazu gekommen sind, noch Knollen zu bilden, aber wunderbar große Blätter haben – genau das richtige für drei hungrige Raupen, und uns fressen sie so nichts weg…

Den Grünkohl, der mit auf diesem letzten Beet steht, haben dagegen die Blattläuse für sich entdeckt. Bis jetzt war es noch nicht kalt genug, um dieser Plage ein Ende zu bereiten – zu hunderten saßen sie an der Unterseite der gekrausten Blätter. Damit sie sich nicht noch weiter vermehren, sind die am schlimmsten befallenen Blätter über Nacht in unsere Gefriertruhe gewandert. Wieder aufgetaut lassen sich dann die „Leichen“ leichter abwaschen und die noch schönen Teile der Grünkohlblätter gab’s gestern zum Mittagessen. Und wenn es dann Winter wird, werden die restlichen Blattläuse hoffentlich auch verschwinden und wir haben den Grünkohl ganz für uns…