Das beste ist, man frisst selbst! Teil 1
Der Spruch stammt nicht von mir, aber nachdem wir in die alte Mühle gezogen sind, ist er mir wieder eingefallen. Er stammt von einem Bundeswehrkameraden meines ersten Freunds, einem Landwirt, den er vor vielen Jahren mal gebracht hat, als es um das Thema „Unkrautvernichtung“ ging. Wir wissen ja inzwischen, dass es keine Unkräuter gibt, sondern nur Spontanvegetation, und die ist eben zu einem großen Teil nicht nur essbar, sondern sogar heilkräftig. Und das wusste auch besagter Landwirt schon!
Vermutlich meinte er damals solche Pflänzchen wie den Löwenzahn, den Giersch, das Franzosenkraut oder, und darum geht es jetzt, die Brennnessel. Mit allem sind wir reich gesegnet und das ist auch ganz gut so, denn aus Brennnesselblättern kann man beispielsweise viele wunderbare Sachen machen: Suppe, Salat, Tee, und die Blüten und Früchten schmecken lecker nussig im Salat, im Müesli oder über der Suppe. Auch als Pflanzenschutzmittel und Dünger eignet sie sich, als Brennnesselbrühe oder -jauche, hervorragend. Aber heute geht es ums Essen!
Man nehme:
Je nach Temperatur und Sonneneinstrahlung sind die Brennnesseln innerhalb von zwei bis drei Tagen durchgetrocknet. Man kann das relativ einfach feststellen, wenn man, wiederum mit Handschuhen, denn die Brennwirkung der Nesselhaare lässt zwar beim Trocknen nach, aber nicht hundertprozentig, eine der untersten Brennnesseln nimmt und versucht, ein Blatt zu zerkrümeln. Lässt es sich nicht krümeln, sondern ist noch ein bisschen ledrig, sollte man noch einen Tag warten.
Falls es regnen sollte, kann man das Tuch einfach mitsamt den Brennnesseln zusammenrollen und ins Trockene bringen. Nach dem Regen ist es dann schnell wieder ausgerollt und nichts geht verloren.
Morgen folgt dann Teil 2…