Geheimtipp: Die Fliegende Ente
Wenn man versehentlich auf dem Weg von Frischborn nach Fischborn unachtsam an der abknickenden Vorfahrt mitten im Nirgendwo geradeaus statt der Vorfahrtsstraße nach gefahren ist, dann wird man sein buntes, kulinarisches, gemütliches, literarisches Wunder erleben! Dann kommt man nämlich in Völzberg, wo die Fische – pardon, Straßen – ungewöhnliche Namen tragen, an einer riesigen Tafel vorbei, die gar Wunderliches ankündigt: „BAR | Gelati * Sandwich *Toast * Panini“. Wie wir später erfuhren, ist das nicht das einzige echt italienische Mitbringsel von Anke und Frank, die ihr Café „Fliegende Ente“ im ehemaligen Kuhstall gegenüber betreiben. Der übrigens von den beiden mit viel Engagement, Zeit und Arbeit in eine gemütliches, lehmverputztes Wohnzimmer verwandelt worden ist.
Darüber haben wir die Beiden auch kennengelernt, über den Lehm. Auf einem Seminar über historische Fenster bin ich mit Frank ins Gespräch gekommen und wir beide auf die Schlagmühle, die noch ihrer lehmbaulichen Restaurierung harrt. Das Ganze mündete in das Angebot von Frank, mal mit Anke vorbei zu kommen, um sich das Ausmaß der Arbeiten anzuschauen und zu besprechen. Gewonnen haben wir bei diesem Treffen nicht nur viele Erkenntnisse und neuen Mut, sondern auch zwei gute, herzliche und eloquente Freunde.
Deshalb haben wir uns auch enorm gefreut, als im Oktober die Fliegende Ente an Sonntagen für Leckermäuler und Klatschbasen wieder geöffnet wurde. Also hieß es vergangenen Sonntag „Auf nach Völzberg!“ Anke kocht zum Mittagessen frisch, für mich einen großen Salatteller mit knusprigem Weißbrot und überbackenem Ziegenkäse (da läuft gleich wieder das Kinnwasser…), für Klaus erst eine Kürbis-Zucchini-Quiche, dann noch ein Linsen-Dal mit Joghurt und Chutney (kann denn nicht immer Sonntag sein…?). Genießen durften wir das Ganze auf einem alten, gemütlichen Sofa, umgeben von Teppichen, Büchern und weiteren heimeligen Möbeln und Accessoires.
Die Kultur – die Fliegende Ente ist ein Kulturcafé – kam auch nicht zu kurz, denn Frank scheint ein großer Fan des Vorlesens zu sein, und so hatten wir das Vergnügen, eine Episode aus dem Buch „Das Café am Rande der Welt“ (wie passend!) von John Strelecky zu hören und danach auch noch darüber diskutieren zu können. Überhaupt sind die Gespräche mit Anke und Frank immer sehr erhellend und vergnüglich. Von den Beiden haben wir auch zum ersten Mal vom Erlentrillich gehört, jenem geheimnisvollen Vogel, der ständig irgendwo zu hören ist, den man aber nie zu Gesicht bekommt…
Und um den Sonntag perfekt abzurunden gab’s dann gegen Abend noch Torte und Kuchen. Was „ungesund“ ist, weil es Schokolade enthält, entsteht durch Franks Hände. Die „gesunden“ Kuchen und Torten dagegen, da ist Obst drin, erschafft Anke. Also haben wir die Gelegenheit beim Schopf gepackt und Nougat-Marzipan-Torte, Königin Anas und Brownies mit Vanilleeis und Schlagsahne (die Besten östlich von New York!) probiert. So LECKER alles!!! Dabei blieb dann die Quitten-Streusel-Torte leider auf der Strecke, die keiner von uns Beiden mehr geschafft hat. Als wir dann mit einer Kuchenplatte voll Proviant für die Rückfahrt in den Corsa gestiegen sind, haben wir uns gewundert, dass der nicht gleich die Federbein-Grätsche gemacht hat…
Unser Fazit: Auf jeden Fall ein besonderer Geheimtipp, nicht nur wegen frischem, absolut leckerem Gaumenschmaus für jeden Geschmack, sondern speziell auch wegen der Wohlfühl-Atmosphäre, den guten Gesprächen und den tollen Gastgebern! Vielen Dank euch Beiden!
Das Buch „Das Cafe am Rande der Welt“ kenne ich und habe es auch gelesen.
Da bietet es sich doch an bei meinem nächsten Besuch auch den Rest , Anke und Frank und die
wundervollen Torten kennenzulernen.
Das steht schon auf der To-Do-Liste für deinen/euren nächsten Besuch!
Liebe Grüße nach Losheim, Sabine
Was für eine überschwängliche Lobhudelei unseres Cafés! Vielen Dank für eure lieben Zeilen.
Die sind so positiv — das glaubt ja niemand. 🙂
Besten Gruss aus der Fliegenden Ente von
Frank
Lieber Frank, das ist natürlich alles subjektiv, aber Ehemann-geprüft und aus tiefstem Herzen.
Bis bald wieder, liebe Grüße, Sabine