Kurioses im Herbst
Als ich letztens wieder einmal Laub zusammengerecht habe (mache ich im Moment draußen überhaupt etwas anderes…?), habe ich zwei interessante Entdeckungen gemacht. Die erste ist mir beim Recheln der Eichenblätter oben am Wander- und Radweg nur deswegen aufgefallen, weil sie so ein auffälliges buntes Muster hatte:
Beim zweiten Hingucken habe ich dann auch das kleine Loch an der Seite entdeckt:
Dass es sich um eine Galle handelt, hatte ich mir schon gedacht. Und gerade Eichen sind bekannt dafür, dass sie von vielen gallenbildenden Lebewesen als Wohnort bevorzugt werden. Was genau sich jetzt allerdings im Inneren der bunten Galle befindet oder befand, wollte ich nicht herausfinden, denn dafür hätte ich die Kugel aufschneiden müsen und damit eventuell einen noch dringend benötigten Lebensraum zerstört. Es könnte sich um die Larve einer Eichengallwespe gehandelt haben, das käme von der Größe etwa hin.
Auf jeden Fall hat die Eiche ihr ein tolles buntes Haus gebaut!
Die zweite ungewöhnliche Entdeckung habe ich nicht weit entfernt im Gras gemacht, als es langsam dunkel wurde, und musste schon dreimal hinschauen, um es identifizieren zu können: Das ist kein Hundehaufen, das muss ein Pilz sein!
Allerdings konnte ich weder in meinem Pilzbestimmungsbuch noch in meiner schlauen Pilz-App etwas auch nur annähernd Ähnliches finden. Ich gehe also davon aus, dass er auf keinen Fall essbar sondern vielleicht sogar beim Berühren giftig ist und lasse ihn einfach da wachsen, wo er ist…
Ist das Laub bzw die Laubhaufen nicht ein willkommenes Winterquartier für Waschbären oder haben die den Rückzug angetreten, nachdem sie gesehen haben, was mit ihren Kollegen passiert ist
Ich denke nicht, dass sich Waschbären im Laub einnisten würden. Zum einen schlafen sie ja tagsüber, wo sie durch unsere Anwesenheit im Garten zu sehr gestört wären. Zum anderen meine ich gelesen zu haben, dass sie eher höher gelegene Schlafplätze bevorzugen, wegen Fuchs und Co. Deshalb sollte man im Waschbärengebiet auch tunlichst darauf achten, den Dachstuhl waschbärdicht zu halten…
Aktuell scheinen sie erst einmal den Rückzug angetreten zu haben, was uns doch sehr verwundert. Wir hatten mit mehr Schwänzen gerechnet… Aber im Moment verschwindet liegen gebliebenes Vogelfutter nicht mehr über Nacht, was ein gutes Zeichen ist. Noch steht die Falle aber für den direkten Einsatz bereit!
Wahrscheinlich kam die Warnung bei den Waschbären an:
„Hey. Hast du das mitbekommen: Der Rocket ist tot.“
„Was? Waren das wieder die verdammten Füchse?“
„Nee. Viel schlimmer: Kennst du das große Haus da am Bach.“
„Du meinst, wo die Bewohner immer so freundlich sind uns nachts was zum Knabbern hinzustellen.“
„Genau. Letzte Woche hat mir der Rocket erzählt, dass die für uns extra ne geschützte Futterstelle gebaut haben, damit die blöden Vögel uns nicht unsere Knabbereien klauen.“
„Sehr löblich.“
„Von wegen. Als Rocket eines Morgens nicht von seinem Mitternachtssnack zurückkam, bin ich mal hingegen, um nachzuschauen.“
„Und?“
„Von wegen Futterstelle. Das war ne Falle aber selbst das hat Rocket nicht kapiert. Er dachte nur, dass die Tür klemmen würde. Dann kam plötzlich ein Mann mit einem Gewehr und Rocket dachte noch, dass er wahrscheinlich das Schloss aufschießen wolle. Er wollte sich sogar noch für die Umstände entschuldigen aber dann machte es „Klick“ und dann „Peng“.“
„Der arme Rocket.“
„Ich nähere mich dem Haus auf keine 100 Schritte mehr. Sollen die Vögel an den Knabbereien ersticken.“
So wird’s wohl gewesen sein. 🙂