Winterlichter
Es hat mich schon früher nicht besonders viel nach Frankfurt gezogen. Aber seit wir in die Schlagmühle gezogen sind, gibt es für mich kaum noch Gründe, die Fahrt mit Auto oder Bahn auf mich zu nehmen. Eine der Ausnahmen sind die „Winterlichter“, die (fast) jedes Jahr von Mitte Dezember bis Mitte Januar den Palmengarten nach Einbruch der Dunkelheit verzaubern.
Zugegeben, als wir noch in Niederhöchstadt gewohnt haben, war die Planung eines Besuchs deutlich einfacher: Aus dem Fenster schauen, Wetter checken, Tickets über’s Internet kaufen und in die S-Bahn setzen. Heute muss das Ganze einer etwas ausführlicheren Planung unterzogen werden: Wann haben wir einen ganzen Nachmittag und Abend Zeit? Wie sieht die Wettervorhersage für die Tage aus, an denen wir Zeit haben? Wo können wir parken? Wollen wir hinterher noch was Essen gehen? Müssen wir dafür reservieren? Gibt es für den ausgewählten Tag noch Tickets? Wissen wir noch, wie unsere Digital-Kameras bedient werden? Okay, diese Frage stellt sich immer, aber die Antwort ist dennoch wichtiger, wenn man fast eineinhalb Stunden Anfahrt statt einer halben Stunde hat!
Aber am vergangenen Montag passte alles – dachten wir…
Bei strahlendem Sonnenschein sind wir von der Schlagmühle losgefahren und der Wetterbericht sagte für Frankfurt trockenes Wetter bis in die Nacht hinein voraus. Aber schon in der Wetterau sah der Himmel nicht mehr so toll aus…
„Oje, haben wir Plastiktüten für die Kameras dabei?“ „Ach, die brauchen wir bestimmt nicht! Ist sicher nur ein Schauer…!“
Dann, auf der A5, kurz hinter Bad Nauheim – Weltuntergangsstimmung bei Tempo 80.
Natürlich schafft es auch nicht jede/r, bei so einem Wetter und der Sonne genau in der Frontscheibe angepasst zu fahren und so gab’s vor dem Bad Homburger Kreuz den obligatorischen Unfall. Glücklicherweise wohl nur Blechschaden, aber Stau gab’s trotzdem… Immerhin sind wir noch recht schnell durchgekommen, war wohl nur ein paar Minuten vorher passiert.
Dafür schien dann in Frankfurt die Sonne wieder, ohne Regen, und der Messeturm erstrahlte blitzblank gewaschen.
Und dann war es endlich so weit – nach einigen Jahren Abstinenz zogen wir mit unseren Kameras samt Stativen wieder einmal im Dunkel durch den Palmengarten:
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